Burgstall Hundsmoor bei Hawangen


Text von Karl Schmieringer 1949
Burgstall Hundsmoor auf dem Schloßberg im Ungerhauser Wald, nördlich von Hawangen. Ein hoher und sehr steiler Burgkegel mit Wall und Ringgraben. Plattform des Kegels 30 x 23 m mit kesselförmigen Vertiefungen. 1938 ein Schwert ausgegraben. Am östlichen Fuße des Schloßberges war das abgegangene große Gut "Holes wang", vermutlich der Bauhof zum Schloß Hundsmoor. Das weite Hundsmoor zwischen der Burg und Stephansried machte die Burg von dieser Seite her unangreifbar. Eine Burgmühle dürfte an der Günz gestanden sein. In dem urkundlich erwähnten Schloß Hundsmoor saß um 1081 Hiltprand Memminger, ein Edler Jagdherr, der den Gotteshäusern in Kempten und Ottobeuren, wie auch der Stadt Memmingen durch Mutwillen viel Schaden zufügte. Deswegen ließ der Abt von Kempten diese und vier andere Burgen um Ottobeuren durch seinen Vogt Burkhard Hohendanner zerstören. Die 5 Schlösser waren leicht zu gewinnen, denn sie waren allesamt baufällig. Diese Raubschlösser hießen: Hundsmoor, Aichhalde, Hatzenbrunn, Stefansried und Theinselberg.
Während Hundsmoor belagert und mit Brandpfeilen beschossen wurde, wagte der Ritter mit seinen Gesellen einen Ausfall, ritt nach Kempten und zerstörte dem Abt die Stadt bin an das Münster heran durch Brand. Hiltprand Memminger wurde bald darauf mit seinen Gesellen eingefangen und auf der Schwaigwiese bei Kempten enthauptet. Die Tragödie spielte sich zur Zeit des Welfenkrieges ab. Die fünf erwähnten Jagdherren blieben königstreu, während Kempten und die welfische Stadt Memmingen auf die Seite der Welfen trat. Daher der "Mutwille", die feindlichen Nachbarn zu schädigen. Die Sache war also recht politisch.
Die fünf Ritter büßten ihre Partisanentätigkeit mit dem Verlust ihrer Schlösser und Hiltbrand mit dem Leben.
Seitdem blieb der Schloßberg im Ungerhauser Wald ohne Schloß. Die Burgstelle Hundsmoor ist in folgender Tour zu finden:

Bei Markt Rettenbach dienet












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