Burgstall Kalden und Alt-Kalden
Die Illerschleife bei Altusried und der Kaldener Bach bilden ein Plateu, auf dem sich
die Burg Kalden befand. Heute steht noch ein Teil eines Rundturms und vereinzelte Mauer-
reste sind noch zu finden.
Die Fläche ist recht groß im Vergleich zu vielen anderen, eher kleinen Burgställen.
Gleich am Rand der Wiese führt ein Weg hinab nach Briels, wo früher mal ein einsamer
Bauernhof am Illerufer stand. Unterwegs auf dem Fußweg kann man einen Abstecher zum
Burgstall von Alt-Kalden machen.
Von Alt-Kalden ist ausser einem Teil eines Burghügels nichts mehr übrig. Es ist alles
in die Iller gestürzt.
Der Rand des Hügels ist wohl das Fundament eines Turms ge-
wesen.
Gleich am Anfang des Weges ist auch noch ein Burgstall Kalden-Mitte erkennbar, von
dem es aber keine weiteren Informationen gibt.
Informationen zur Burg:
Der Halsgraben um die Burg herum ist beeindruckende 30 m breit und 7 m tief. Scherben
und Keramik wurden gefunden, auch Ofenkacheln. Datiert wurden sie auf das 16. oder 7. Jhd.
Geschichtliches:
Ob die Burg bei der ersten Erwähnung der Herren von Kalden im Jahr 1128 mit Berthold von
Callindin bereits bestand oder ob diese damals noch auf der ca. 450 m nord-nordöstlich
entfernten Burg Alt-Kalden wohnten oder ob der Burgstall Alt-Kalden je eine eigenständige
Burg trug, ist unbekannt.
Sicher ist, dass die Herren von Kalden 1128 sowie die Herren von Schmalnegg, Lautrach,
Schellenberg in wechselnder Reihenfolge zwischen ca. 1180 und 1357 im Besitz der Herrschaft
waren.
1353 kam die Herrschaft in Besitz der Hattenberger. 1370 erhielt der Memminger Bürger Walter
Schwertfürben die Herrschaft als Pfand.
1384 wurde die Herrschaft von Konrad von Rothenstein, dem General der Ursula von Hattenberg,
vom Pfandherren eingelöst. Nach dem Tod des Konrad von Rothenstein im Jahre 1400 erhielt
sein Schwiegersohn, Marschall Haupt von Pappenheim, die Herrschaft Kalden, die die Pappenheimer
bis zum Jahre 1642 behielten.
Im Jahre 1525 wurde die Burg Kalden von aufständischen Bauern eingenommen.
1692 fällt die Herrschaft Kalden an das Stift Kempten, dem Lehensherrn, zurück. Nach 1803 werden
Steine der Burg zum Wiederaufbau von abgebrannten Häusern in Altusried verwendet.
1840 werden Steine als Baumaterial zum Bau des neustädtischen Spitals in Kempten von der Ruine
Kalden abgebrochen.
(aus dem Burgenbuch von Boris Blum).
Kein Wunder, dass von der Burg nicht mehr viel übrig ist. Damals war der Abbruch sicher nützlich,
heutzutage wäre Burg ein Touristenmagnet. Die Burgstelle ist ein Stück weit heimatlicher Spiel-
platz seit meiner Kinderzeit. Dadurch bin ich Kalden doch sehr verbunden. Ich liebe den
schmalen Pfad, der nach Briels hinabzieht, bin schon durch das ganze Bachtobel gewandert und oft
von zu Hause nach Kalden spazieren gegangen. Gerade der nicht markierte Weg nach Alt-Kalden
ist immer wieder faszinierend, so am Steilufer entlang zu wandern.
Man kann auch von Alt-Kalden dann direkt hinab zur Iller gelangen (war immer unser Geheimweg).
Der Zugang zur Burgstelle, rechts und links der Graben
Der Graben zieht sich hier bis ins Tobel hinab
Der Turm
Hier hinten stand wohl ein Gebäude
Mauerreste
steil fällt das Tobel ab
Die Burgstall-Fläche
Blick zur Iller
Hinten links ist Alt-Kalden, in der Felswand war früher noch ein Brunnenschacht erkennbar, ist aber alles in die Iller gestürzt
Alt-Kalden
Alt-Kalden
Hier hat jemand eine Gedenktafel angebracht, nachdem Idioten den Gedenkstein in die Iller hinabgeworfen haben
Der Baum mit der Gedenktafel ist auch schon umgefallen
Ein Stück Ziegel
Die Illerschleife
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