Burgstall bei Lausers-Legau, "Hergats"
Die Burgstelle liegt mitten im Wald, recht schwer zugänglich, auf einem schwachen
Geländeeck an der Ostufrigen, zur Ach hin abfallenden Talseite.
Die Stelle befindet sich ziemlich genau zwischen Legau, Rotis und Hofs, westlich vom
Weiler Lausers.
Bei der Anlage handelt es sich um einen stark verschliffenen, ca. 0,75 m hohen Turmhügel.
Die Oberfläche misst ca. 25 x 27 m. Die vier Ecken des Objekts sind durch Verschleifung
bedingt stark abgerundet.
Im Bereich der Osthälfte ist eine ausbruchsartige Vertiefung zu erkennen, die auf einst
vorhandenes Mauerwerk deuten könnte. Auf dem den Turmhügel umgebenden Gelände haftet der
der Name Hergats.
An Funden sind vom Platz ebenso wie geschichtlich keine Nachrichten bekannt.
Der Volksmund weiss von einem versunkenen Schloß zu berichten.
Ein Gedenkstein ist vorhanden; er gibt den Hügel als den Rest eines im 3. Jahrhundert
errichteten spätrömischen Burgus aus.
Weitere Informationen:
(Quelle: Berthold Büchele, Stätten der Herrschaft und Macht, Thorbecke Ostfildern 2013, S. 281-282 - ein hervorragendes Buch; vielen Dank dafür!)
Eine der östlichsten Burgstellen im Kreis, im Wald Hergarts, im Volksmund Hörgers genannt, in
der Gemarkung Hofs.
Der Burgstall liegt ziemlich mittig zwischen Hofs und Rotis, ca. 200 m östlich der Verbindungs-
strasse im Wald. Er ist auf der Landkarte als Turmhügel markiert, außerdem druch einen Merkt´schen
Gedenkstein.
Geländebefund:
Die mit dem Flurnamen Burgau bezeichnete Burgstelle ist nicht leicht zu erreichen; sie wird in einigen
Jahren wieder stark zugewachsen sein. Es handelt sich um einen flachen, an manchen Stellen bis 1,60 m
Höhe hohen, fast quadratischen Hügel, der auf drei Seiten von einem flachen Graben umgeben ist.
Die vierte, westliche Seite ist durch einen ca. 20 m tiefen Steilabfall geschützt. Auf der südöstlichen
Seite des Hügels sind Wölbungen zu sehen, die auf einen turmartigen Bau schließen lassen; dieser füllte
aber nicht das ganze Geländeviereck aus.
Geschichtliche Notizen:
Merkt untersuchte diese Burgstelle im Jahr 1936 und schrieb: keine Gräben feststellbar (unrichtig), ebenso
wenig Mauerwerk im Boden...Südwestlich von diesem Viereck in halber Höhe der nach Westen abfallenden Steil-
halde kleiner (vermutlich abgerutschter) Hügel.
Im gleichen Jahr ließ er dort einen Gedenkstein 1936 setzen und vermerkte: Hier stand im 3. Jh. der Burgus
Hergers einer spätrömischen Befestigung.
Während die quadratische Anlage evtl. einen Burgus vermuten lassen könnte, macht der Standort für diese
Annahme nur einen Sinn, wenn hier in der Nähe eine römische Straße verlaufen wäre. Hermann Zeller, Archäologe
aus Illerbeuren, schrieb um 1950 an Merkt, dass er im Herbst 1945 den Burgus untersucht und keine Kultur-
schicht gefunden habe. Allerdings finde man in einem Burgus auch keine Kulturschicht wie im Mittelalter, da
ein solcher Platz nur kurze Zeit und von wenigen Menschen bewohnt worden sei.
Er habe allerdings in einem Hohlweg 700-800 m nördlich des Burgus verbrannte Tuff- und Ziegelsteine gefunden,
die vermutlich von dort stammen.
Wenn einerseits ein römischer Burgus fraglich erscheint, so macht der Platz andererseits auch für eine mittel-
alterliche Anlage wenig Sinn wegen des strategisch ungünstigen Orts.
Trotzdem ist in der Erinnerung des Volkes eine Burg oder ein Schloss verankert geblieben. Noch um 1935 wurde von
mehreren Leuten die Sage erzählt, dass sich dort ein versunkenes Schloss befinde, noch nach drei Tagen habe man
den Gockeler krähen hören, nachdem es versunken sei.
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