Burg Prassberg



Die Herren von Prassberg waren Dienstmannen des Klosters St. Gallen. Eine Besonderheit der Herrschaft war, dass die Bauern einer aussergewöhnlichen Fronpflicht unterworfen waren: Sieben verschiedene Höfe waren verpflichtet, ihrem Herrn für dessen jährlichen Ritt nach St. Gallen Pferde zu stellen. Die Höfe wurden "Klepperhöfe" genannt, die Pferde "Mönchs-Klepper".
1123 wurde die "Brahsberc" genannte Burg vom gewaltsam im Kloster St. Gallen eingesetzten Abt Mangold von Twiel erbaut. 1313 diente Hartmann von Prassberg Kaiser Heinrich VII., danach war er in Diensten der italienischen Stadt Pisa. Er wurde aber wegen eines Treuebruchs 1316 unehrenhaft entlassen. 1393 war Konrad von Prassberg im italienischen Lucca Reiterführer und heiratete die Tochter des berühmten englischen Condottieri John Hakewood, die erst 14-jährige Katharina.
Die Prassberger sassen bis 1397 auf der Burg, die dann an die Herren von Schellenberg fiel. 1401 wird sie im Laufe einer Fehde von Graf Heinrich von Montfort wenigstens teilweise zerstört und eingenommen.
1411 kam sie an den Vogt von Summerau zu Leupolz. 1731 wurde sie wegen Verschuldung zwangsverkauft. Käufer waren die Freiherren von Westernach zu Kronburg. Sie veräusserten sie aber bereits 1749 an den Grafen von Waldburg-Wolfegg. Dazwischen wurde die Burg 1525 von Bauern eingenommen. 1806 geriet die Burg an Bayern, das sie aber noch im gleichen Jahr an Württemberg abtrat. 1835 wird die Burg von ihren letzten Bewohnern, einer im Dienste des Fürsten Waldburg stehenden Försterfamilie, verlassen. Die seit 1835 unbewohnte Burg ist seit 1846 Ruine und wurde teilweise abgetragen.

Geschützt wurde die Anlage nach W, N, und O durch steil abfallende Hänge, ansonsten durch einen künstlichen Graben. Am beeindruckensten ist der mächtige, heute gut gesicherte Bergfried mit dem hoch liegenden Eingang; mit Aussenmassen von fast 10 m ist der Turm fast quadratisch, seine Mauerstärke im Untergeschoss beträgt 3,3 m. Er liegt gleich neben den Resten des Torbaus. Bis zur halben Höhe besteht er aus riesigen, behauenen Steinen sowie gebuckelten Ecksteinen. Die obere Hälfte mit dem Dach wurde neu erbaut.
Auf der anderen Seite des Bergfrieds liegen die Reste der früher ausgemalten Kapelle mit Spitz- und Rundbogenfenstern. Man sollte die Sandsteinrahmen der Fenster und des Eingangs beachten. Weiter stehen noch Mauerreste eines runden Turmes und Reste der Umfassungsmauer.

Die Sage vom entflohenen Burgfräulein:
Nach einer Sage soll ein Burgherr der Burg Prassberg seine Tochter einem Ratzenrieder Ritter zur Frau versprochen haben. Diese wollte ihn aber nicht, da sie den Knecht der Burgmühle liebte, mit dem sie schliesslich entfloh. Der Ritter von Ratzenried fühlte sich dadurch tief in seiner Ehre verletzt und begann, den Ritter von Prassberg zu bekriegen, wobei der den Prassberger erstach. Da das Ritterfräulein dadurch Schuld am Tode ihres Vaters wurde, musste sie nach ihrem Tod im Bergfried spuken.

Die Ruine ist beeindruckend, der Bergfried richtig mächtig. Besonders gefallen haben mir die Reste der Kapelle mit den Bogenfenstern. Ein Ort von Stille, beschaulich und geschichtsträchtig. Auch die Prassberger Mühle unterhalb der Burg ist in ihrer Einfachheit und Stille ein besonderer Platz.

Die Burg ist in folgender Tour zu finden:

Um Wangen herum








































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