Der Burgstall befindet sich am östlichen Ortsende von Überbach.
In der Homepage vom Markt Dietmannsried findet man folgende Information:
Von der einstigen Burg und dem späteren Schloss Überbach gibt es noch gut
sichtbare Bodendenkmalspuren.
Eine besondere Attraktion stellt der erst vor wenigen Jahren vom heutigen
Burgbauern Josef Lipp entdeckte 18 m tiefe Burgbrunnen dar.
Der geschichtlich Interessierte und handwerklich geschickte Hofbesitzer
versah den Schacht mit einer schönen Rekonstruktion eines wie im Mittel-
alter üblichen Brunnenaufbaus.
Die wahrscheinlich um 1200 erbaute Burg bestand bis zum Bauernkrieg 1525.
Während dieser Zeit gehörte zeitweilig ganz Dietmannsried und Reicholzried
den Überbachern. Es lebten hier sehr einflussreiche Geschlechter des Mittel-
alters und der Renaissance.
Zu den bekanntesten zählten die Adeligen der Rizner - von 1364 bis 1455 -
aus der Linie Heinrich des Kempteners stammend.
Besitzer waren auch das Kloster Ottobeuren, die Geschlechter Vorner, sowie
einige wohlhabende Bürgerfamilien aus Kempten.
Im Bauernkrieg 1525 wurde die Burg von den Aufständischen niedergebrannt und
zerstört. Danach entstand hier ein wehrhaftes Schloss, das im Besitze des
Stiftes Kempten von mehreren Fürstäbten als Sommersitz bis 1592 benutzt wurde.
Am Ende des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) wurde das in den Kriegswirren
sicher wieder zerstörte Schloss abgetragen. Mit den Steinen, Dachplatten, usw.
wurden kriegsbeschädigte Kirchen, Kapellen, aber auch Bürger- und Bauernhäuser
instandgesetzt.
Weitere geschichtliche Notizen:
Im Ottobeurer Dienstmannenverzeichnis werden um 1180 erstmals die Brüder Berthold
und Richard von Überbach aufgezählt.
1338 nennt sich Heinrich der Rizner nach Überbach.
1364 kauft ein Konrad von Rizner die Burg Überbach von Hans Berkhofen.
1365 stiftet dieser Konrad einen Jahrtag in Dietmannsried.
1382 erwirbt Konrad der Rizner das Kemptener Bürgerrecht und stirbt 1395.
Danach erbten die Hirschdorfer die Burg, die sie aber scheinbar an eine Riznerin
Elsbeth veräusserten, denn diese verkaufte die Burg
1455 zusammen mit ihrem Gatten Hans von Thierberg an eine Elsbeth, die Witwe Fricks
von Grünenberg.
1592 erwirbt das Stift Kempten die Burg.
Die Burgstelle ist in folgender Tour zu finden:
Der Burghof
Der Burgbrunnen
Hier hinter dem Garten war der Burgstall
Das ehemalige Schloss der Fürstäbte