Bilanz 18.04.89
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Blicke zurück, rechne ab
Denke nach, was alles geschah
Was hast du getan, all die Jahre deines Lebens ?
Wieviel Zeit investiert, Zeit, die sich niemals rentiert
Oder war es doch alles gewollt und getragen ?
Ein Abschied für immer
Oder willkommen Ewigkeit
Dazwischen sind Fragen und Angst
Was ist die Wirklichkeit, von Sinnen erkannt
Oder vom Geist widerlegt ?
Wenn du die Antworten siehst, ist es zu spät
Was ich gestern gelebt, hab ich heute bedacht
Was der Morgen mir bringt, liegt in der Nacht
Tief verborgen
Aber manche Stellen sind erhellt von Licht
Konturen und Skizzen, die Gott zu mir spricht
Geben Hilfe
Blicke zurück, rechne ab
Denke nach, was alles geschah
Was hast du getan, all die Jahre deines Lebens ?
Wieviel Zeit investiert, Zeit, die sich niemals rentiert
Oder war es doch alles gewollt und getragen ?
Alle Sehnsucht, Gefühle durch die Jahre gebrannt
Alle Kämpfe und Mühen als vergeblich erkannt
Wie unbegreiflich
Sagt ein Freund noch zum Abschied: ich vermisse dich sehr
Wie es mit uns war, war es schön, dann ist es zwar gut
Doch zu wenig
Warst eben selbst noch ein Kind, schon sagt man Papa zu dir
Gerade noch die Jugend verdaut, schon im Alter ergraut
Viel zu schnell
Keine Zeit, um Weisheit und Frieden zu finden
Keine Zeit, um eine Familie zu gründen
Keine Zeit, um manchmal vom Kampfe zu ruhn
Keine Zeit, endlich das Rechte zu tun
Keine Zeit zu denken ohne abzulenken
Keine Zeit, die Komplexe, schon seit Jahren gebaut
Zu bewältigen, das hab ich mich niemals getraut
Keine Zeit, mal zu danken und Freiheit zu sehen
Keine Zeit, doch Zeit wird zu Ende gehen
Und was bleibt ? Keine Zeit
Blicke zurück, rechne ab
Denke nach, was alles geschah
Was hast du getan, all die Jahre deines Lebens ?
Wieviel Zeit investiert, Zeit, die sich niemals rentiert
Oder war es doch alles gewollt und getragen ?