De gschpässig Schorsch - A Referat
In de 60er Johr hot de Schorsch im "Haus der Bäuerin", in Altusried, sei gotziges Referat für a Öffentlichkoit ghalte.
S Thema war "Loiblebache", well do kennt ar sich aus, kinnt ma moine, des macht ar seit Johr ond Dag.
Veranstaltar waret d Ortsbäuerinna, die hand im November allat gean sette Themen in ihre Versammlunga ghet. Ma muss sage, Reschpekt, dr Andrang war gherig, de Saal war grammlet voll,
sogar d Gattin vom Bürgermoischter ond d Frau vom Käsereibesitzar hand mit ihrer Anwesenhoit der Versammlung an bsondre Glanz verliehe.
Noch ar kuze Asproch vo dr Vorsitzende, in der de Schorsch gherig globet wore isch, ond er als ausgwiesenar Fachmann ond Vortragsrednar vorgschtellt wore isch (was aber it stimmt, des war
ja sei eschtar Vortrag), hot de Schorsch munter losglegt. Iatz hot ar ja gar koi Ahnung ghet, wie ma so an Vortrag denn haltet, ar hot halt oifach verzellt, was eam grad so zum Loiblebache
eigfalle isch. Des hot ar gsait:
"Sodela, Leit, iatz isches so weit, i wear gau übers Loiblebache was verzelle. Halt so, wie i bei mir Drhoi bache due, gell....eha, zescht stell i mi mole no vor: also, i bi de Schorsch,
ihr kennet mi ja, gell. So, des hammer au, iatz gohts weiter.
Also, Loibla bache due i allat so Ende November, do isch die bescht Zeit, moin i. Oi fanget scho frieher a, oi später, des ka ma an ond für sich mache, wie ma will. I sag halt, wenn i escht
Mibba Dezember afang, dann pressierts, dann muss alls mit Gwalt gau. Beim Eikaufe kinnts au dann scho happre, so manke Zutat kinnt do broits numma voil sei. Ond dann hosch gherig Läscht oder du
kasch die Loibla, wo du witt, gar numma bache, gell. Um des Gfrett zum vermeide, fang i eabe so Ende November a.
Natürle ka ma Loibla s ganz Johr bache, so isch it, schmecke dond die Sieche allat, aber wenn de an Oschtre mit Loibla drherkusch, wiasch it eschtumiert, des ka i aus oigenar Erfahrung sage. Guet,
bei mir war s aso, daß i an Oschtre m Bsuch halt no meine Loibla vo Weihnächte her abote ha, des war iatz koi Rennar. Obwohl, oin Vortoil hot s scho ghet: de Bsuch isch it so lang bliebe wie suscht
allat, i ha mir sogar d Brotzeit richte gschparet.
Mei, wenn de witt, kasch au im Sommer dinna Loibla bache, aber do wiad ma di eher auslache, gell. Aber vielleicht wiad des ja au mole modern: Loibla im Sommer, wer woiß. Des wär amend weniger verruckt,
als wie a farbigs Fernsehe, des wo gau bald komme soll. Aber iatz lammers mol so: Gscheider isches, wie sich s ghert, nämlich d Loibla zur Adventszeit mache, gell.
Wichtig isch au a guets Versteck für se, weil die moischte Loibla wearet vor Weihnächte gfreasse, ond zwar vo jedam, ders findt. Do geits koi Ausnahme, Jung ond Alt, Männle oder Weible sind do alle
gleich. I gib zue, do schmeckt s au am beschte. Ma sott halt luege, daß ma am Hl. Obend no a Schüssel voll zämetbringt. Drum rot i ui, erschtens, ruhig gnue zum bache, ond zwoitens des koschtbare
Zuig guet zum verschtecke. S sott natürle it so wie bei meinar Großmuettr sei. Des war so, daß, well die gschtorbe isch, vor zehe Johr, do hot ma dann im Dachbode beim Aufrumme no Loibla gfunde. Die
muess se do doba mol versteckt hau. Des war aber erbar lang her, well die waret scho ganz grie....in de letschte Johr war se halt scho a wink vergeasslich.
Aber wo war i iatz ? Ach so, beim Verstecke. Guet, dann gammer weiter zu de Zutaten: die sottet frisch sei, do passet frei auf. I überleg mer halt zescht amole, was i bache will, dann kauf i grad soviel
ei, wie i brauch, meh it. Des ganze Zuig verkut suscht. Wenn was übrig war, ha i mir scho oft vorgnomme, des verbrauch i no im kommende Johr, aber des isch nie grote.
Letschtle ha i no Mandla gfunde, die waret gau 5 Johr über d Zeit bei mir im Kuchekaschte. I ha mir halt jeds Johr vorgnomme, im nächste Johr nimm i s her, gell. Bschosse hot s it. Letscht Wuche ha i se
m Kare zum Knabbre abote, der hot s ausgschpuckt ond i ha se dann de Henna gfuttret. So gohts dann halt naus. Also: dond it allzufescht spare, s rentiert sich dann doch it. So deier isch des Zuig au it,
grad bei Kegls Pepi hinda, do geits die Mandla reacht günschtig.
Woll, woll, iatz loset no her, wie bei mir die Bacherei zuegoht:
Bache, sag i ui, verehrte Dama ond Weibsbilder, des goht blos, wenn ma sei Rueh hot. Zescht amole wiad alls hergrichtet: d Bleacher, Nudelwale, Messbeachar, alle Zuetata, an Rührar ond Schüssla.
S Kochbuch it vergeasse, well blos aus m Grind raus bache, des wiad it allat was, des sag i ui.
Ebbas ganz Wichtigs brauch i dann no drzue, nämlich a gscheite Musik. Entweder ihr dond a Blosmusik nei oder - no besser - was vom Werner Specht. Wenn d Musik schleacht isch, dann wearet au d Loibla nix.
I ha scho mole mit ar Operettemusik oder dann au mit am Jazz-Gedudle bache, ond i sag ui, die Loibla sind bsonders greislig gweah, die do aus m Ofe rauskomme sind. Des kasch vergeasse. Z lahm deaf d
Musik it sei, ond zu flott frei au it, gell, se muess grad so mibbadinn sei, dann passts.
So, was fällt mer suscht no ei ? Hm, ah so: oi oder zwoi Hälbela sottet au griffbereit dostau, well vo der Bacherei ond der ganze Rumschleackerei, do kriegt ma gherig Duscht. Dr Gaume braucht dann
an Ausgleich.
S wär au it verkeht, wenn dr a Schuz zum Bache aziehnet. Bei mir isch amole s moischt Häs drnoch verdrecklet gweah."
Soweit isch de Schorsch komme, dann hot s gschoppet: eam isch nix meh eigfalle. A kuze Weile wars riebig im Saal, dann hot oine vo de hindre Roiha in die Stille nei gfroget: "Ja, war des iatz alls ?
Do war scho glei gar nix Nuies drbei. I wott frei scho no ebbas here, auf was ma beim Bache suscht no aufpasse muess, ond i wott au nuie Ideea für Loibles-Sorta. Wie sieht s do aus ?"
Iatz isch de Schorsch ins Schwitze komme ond langsam isch m klar wore, daß des a Fehlar war, dean Vortrag do zum halte. Wellaweg hot ar tapfer weitergmacht:
"Ja mei, ihr Weibsbilder, also i mach ja blos Spitzbube ond Zimtsteaner, suscht nix. I ha do mole halt a günstigs Backbuch vo am Doktor akauft, vom Edgar, do ha i die Rezepte raus. Hett detmole au it
denkt, daß a Medizinar derart viel vom Bache verschtoht. Was soll i suscht drzue sage ? I muss zuegeabe, daß meine Loibla eh allat vergrotet, well, grad, wenn die im Ofe dinna sind, schellet bei mir
s Telefo, ond scho sind se verbrennt. Drum mach i au it meh Sorta, des wär doch grad für d Katz, oder bei mir halt für d Henna...
Was i bei der ganz Loiblesbacherei am allerwichtigschte findt, ond worum i des überhaupt jeds Johr mach, isch weage deam ganze Drumrum, weags dr Musik, der Stimmung in dr Kuche, deam Duft ond der
Schleackerei, gell. Was dann drbei rauskut, des isch mer eher wurscht. I gib des Zuig halt dann de Henna, wenns verbrennt isch, die sind derart verfreasse, die putzet alls weg.
Sodela, meh geits vo meinar Seite aus it zum sage. I muss iatz au gau gschtät do, i ha nämlich no an Termin in dr Sonne dienet. I bedank mi für d Aufmerksamkoit ond wünsch ui alle a guete Loibleszeit.
Pfiat na Gott beinand!"
So gschwind hand die Bäurinna gar it luege kenne, wie de Schorsch vom Podium honda war ond bei dr Tür naus isch. Später hand se ean dann in dr Sonne troffe, weil die Bäuerinna noch deam doch a wink
enttäuschende Vortrag au no in d Sonne num sind, zum Eikehre. Zwar waret se m Schorsch it allzu bös, aber eiglade isch ar seitdeam vo na numma wore.