Der Räuber Wurzelsepp überlistet den Bauern zum zweiten Mal
Heute ist ein regnerischer Tag und der Wind zerrt an den Ästen am Eingang der Räuberhöhle. Der Räuber
Wurzelsepp sitzt gelangweilt auf seinem Bett und überlegt, was er wohl bei so einem Wetter unternehmen
könnte, doch es fällt ihm nichts ein.
Und wie es bei ihm so ist, wenn er eine Zeit lang herumsitzt und nichts zu tun hat, muss er immer an
Himbeermarelade denken.
Diese Gedanken bringen ihn dann zum Entschluss, den Bauern nochmal zu besuchen. Er zieht seinen Mantel
eng um sich und stapft durch den regennassen Wald zum Bauernhof. Vorsichtig schleicht er sich an und
spioniert aus, wie er am besten an die Himbeermarelade kommen könnte.
Die Bäuerin ist gerade beim Einkaufen und der Bauer irgendwo auf dem Feld. Nur der Hund passt auf. Dem
gibt der Räuber Wurzelsepp einfach ein paar Würste und schon ist er ruhig.
Zuerst versucht der Räuber, zur Haustüre hineinzugelangen, findet sie aber verschlossen vor. Da entdeckt
er ein offenes Küchenfenster und klettert schnell hinauf.
Doch als er in die Speisekammer blickt, wird er diesmal enttäuscht: sie ist leer. Klar, deshalb war die
Bäuerin ja beim Einkaufen.
Da zieht sich der Räuber Wurzelsepp hinter einen Holunderbusch zurück und wartet, bis die Bäuerin aus dem
Dorf zurückkommt. Das Warten hat sich gelohnt, denn sie bringt nach einer Stunde 10 Gläser Himbeermarmelade,
Butter, Brot und Würste mit.
Gerade so, wie die Bäuerin alles in die Speisekammer gestellt hat, holt es der freche Räuber wieder heraus
und verschwindet mit der Beute im Wald.
Zufrieden macht sich der Räuber daran, die Köstlichkeiten zu verspeisen. Nur die 10 Gläser Himbeermarmelade
hätte er nicht auf einmal essen sollen, denn davon bekam er Bauchweh und konnte deshalb die halbe Nacht
nicht schlafen.