Nochmal weitere Geschichten vom kleinen Zwerg Benjamin



12.
Es war Abend und der kleine Zwerg Benajamin saß auf dem Sofa und las ein spannendes Buch. Da zitterte und
wackelte plötzlich für einen Moment das ganze Haus, dann war es wieder ruhig. "Na sowas, ein kleines Erd-
beben", dachte sich Benjamin und ging zu Bett. Er schlief tief und fest, nur kurz träumte er noch von dem
Erdbeben, bei dem alles wackelte.
Am Morgen, als er aufstand, gähnte er herzhaft, streckte sich, öffnete die Haustüre und trat hinaus in den
neuen Tag - und purzelte einen kleinen Berg hinab. "Nanu ? Seit wann wohne ich auf einem Berg ?" fragte sich
der kleine Zwerg Benjamin verwundert. Der Berg sah aus, wie ein großer Maulwurfshügel. Da raschelte es und
vor ihm tauchte der Maulwurf Benno auf. "Entschuldige, ich habe gar nicht gemerkt, dass ich unter deinem
Haus gegraben habe", sagte Benno verlegen. "Ach, das macht nichts", meinte der kleine Zwerg Benjamin.
Gemeinsam schoben sie das Haus vom Berg herab und stellten es in der Wiese daneben auf.
"Schau, dort gefällt es mir auch sehr gut", sagte Benjamin und der Maulwurf Beno war froh, das er seinen
Berg nicht wegschaufeln musste.

13.
Es war ein kalter Dezembertag und der kleine Zwerg Benjamin wollte unbedingt seinen Freund, den Igel Vielfrass
besuchen. "Nein, lass es lieber. Es soll heute noch sehr stark schneien" riet ihm Benno der Maulwurf ab.
"Ich habe keine Angst", lachte Benjamin, packte seinen Rucksack und zog los.
Der Weg führte mitten durch den Wald, denn der Igel wohnte genau am gegenüberliegenden Waldrand. Ein kalter Wind
pfiff Benjamin um die Ohren. Nur gut, dass er seine Mütze aufgesetzt hatte. Nach einer Stunde erreichte er
endlich die Höhle des Igels. Der freute sich über den Besuch, im Winter ist es nämlich oft langweilig für die
Tiere, da fast alle Winterschlaf halten. Sie aßen zusammen zu Mittag, redeten und lachten, kurz: sie hatten
eine wunderbare Zeit miteinander. Dann aber, als es langsam dunkel wurde, wollte sich der kleine Zwerg Benjamin
verabschieden. "Nein, bleib doch über Nacht bei mir. Es soll noch sehr stark schneien", meinte der Igel. Aber
Benjamin lachte nur und sagte: "So ein Spaziergang tut mir jetzt noch richtig gut!"
Dann machte er sich auf den Heimweg. Fröhlich pfiff er ein Lied und er freute sich schon auf sein gemütliches
Wohnzimmer zu Hause. Es begann, dicke Flocken zu schneien und es wurde immer dunkler. Bald konnte er gar nichts
mehr sehen. Der kleine Zwerg Benjamin wurde so müde, dass er sich unter einen Baum legte und einschlief.
Am nächsten Morgen ging er weiter. Er musste durch hohen Schnee stapfen, denn es hatte die ganze Nacht geschneit.
Als er am Waldrand an der Stelle ankam, wo sein Haus stand, war da nichts mehr davon zu sehen. Alles war weiss.
Nur ein kleiner Schneehügel lag vor ihm. Da setzte sich der Zwerg in den Schnee und war traurig. "Vielleicht hat
jemand mein Haus geklaut", dachte er.
Nur gut, dass der Maulwurf Benno vorbeikam und dem Benjamin erklärte, dass sein Haus nur eingeschneit war und
unter dem Schneehügel vergraben läge.
Dann gruben sie zusammen den Eingang frei. Glücklich darüber lud Benjamin Benno ein, den Winter bei ihm zu wohnen.
Jetzt hatte er eine hübsche Schneehöhle vor dem Haus und einen Freund für den Winter. Was will man mehr ?