Hirtenmuseum Ebenhofen
Das Hirtenmuseum befindet sich mitten im Ort Ebenhofen im Ostallgäu.
Das Museum ist in einem ehemaligen landwirtschaftlichen, aus dem 17. Jahrhundert
stammenden typischen Allgäuer Mitterstallhof eingerichtet.
Das Gebäude steht unter Denkmalschutz.
Der Name Baschtlehaus wurde als Hausname übernommen.
Im Rückblick werden Exponate aus der Landwirtschaft, Handwerk und dem Hirtenwesen
während der Zeit der kollektiven Weidewirtschaft im Allgäu vom 12. bis 19. Jahrhundert
gezeigt.
Ich konnte das Haus bisher nur von aussen besichtigen, ein Museumsbesuch wird aber
noch nachgeholt.
Vor dem Haus stehen zwei Sühnekreuze. Hierzu gibt es folgende Informationen:
Die zwei Kreuze waren nördlich der Wegegabelung "Am Holdersberg - Apfeltrangerstraße"
in Ebenhofen aufgestellt. Aus welchem Anlass die steinernen Zeitzeugen errichtet wurden,
ist nicht bekannt. Es ist jedoch davon auszugehen, dass die Steinkreuze einen Ort markieren,
an denen vor Jahrhunderten eine Bluttat geschah.
1998 wurden die Kreuze zum Baschtlehaus verlegt.
Beim Denkmalpflegeamt heisst es:
Sühnekreuze des 15./16. Jahrhunderts nördlich von Ebenhofen beim Einzelhof Schleifer.
Sühnekreuze, im Volksmund auch Schwedenkreuze genannt, gelten gemeinhin als letzte an-
schauliche Zeugnisse mittelalterlicher Rechtspraxis bei Totschlag.
Damals eröffnete das geltende Recht dem Täter die Möglichkeit, sich durch Vergleich mit der
Familie des Getöteten den strafrechtlichen Folgen zu entziehen. An Stelle der Strafe traten
die vom Täter im Sühnevertrag übernommenen Leistungen, an deren erster Stelle in der Regel
eine Geldabfindung stand. Mit dem Wehrgeld allein war die Sache aber nicht abgetan.
Mit der Festigung des katholischen Glaubens trat noch eine Reihe anderer kostspieliger
Leistungen hinzu.
Zu diesen Leistungen zählte neben Schenkungen an Kirchen und Klöster auch die Verpflichtung
des Täters zur Errichtung eines "Leichzeichens" in Form eines Sühnekreuzes.
Die meisten der bekannt gewordenen Sühneverträge datieren aus dem 15. und 16. Jahrhundert.
Danach war mit dem Brauch der Sühneverträge, der etwa von 1300 bis 1600 währte, Schluss.
Im Allgäu findet man jedoch noch Kreuze mit Jahreszahlen aus dem 17. Jahrhundert.
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