Burgstellen Hoher-Rain Süd und Nord bei Kronburg
Die Burgställe befinden sich nördlich von Oberbinnwang (in Richtung Kronburg) auf einem Höhenrücken, der Hohenrain oder Rossrücken heisst.
Zum südlichen Teil: Auf der Oberfläche der Hügelkuppe scheinen Mulden und Anhäufungen sowie Brocken von Tuffgestein auf einst vorhandene Gebäude hinzuweisen.
An einer Stelle sind Grabungsspuren erkennbar. Hier wurden 1936 die Grundmauern eines T-förmigen, in 2 Räume unterteilten Gebäudes ergraben. Vermutlich war hier
oben ein spätrömischer Tempel. Als weiteres Ergebnis der Grabung von 1936 konnte eine Besiedlung des Platzes von der Bronzezeit und Hallstattzeit über die Römerzeit bis
hin zum Mittelalter nachgewiesen werden. Eine Erwähnung aus dem Jahre 983 gibt es noch, die den Hochinrain als Grenze des Kemptener Immunitätsbezirks ausgibt. Ein Gedenkstein ist vorhanden.
Auf die Kuppe zu führen im Wald langgezogene, in weiten Bogen verlaufende Forstwege, die eindeutig künstlich angelegt wurden. Wer weiss, ob diese damals zu dem Tempel führten.
Zum nördlichen Teil: Bei diesem Burgstall handelt es sich um die Reste einer großen, einst zweiteiligen Befestigung. Ein kräftiger, ca. 8,50 m breiter und etwa 1 - 1,5 m tiefer Halsgraben,
der über die gesamte Spornbreite geführt wurde, schützt den Innenraum gegen Süden. Die längsrechteckige Hauptburg ist gegenüber der Vorburg um ca. 1,5 m künstlich erhöht. Auf ihrer Oberfläche
befinden sich Gruben, in deren Umkreis sich Brocken von sogenanntem gebrannten Hüttenlehm und nicht näher datierbare mittelalterliche Scherben finden.
Geschichtlich ist nichts bekannt, ein Gedenkstein ist vorhanden.
Somit lohnt sich der Besuch, wo man auf einem Höhenrücken gleich zwei historische Stätten besuchen kann.
Die Burgstellen sind in folgender Tour zu finden: