Frühjohr

D Sonne schleacket grüne Pleaze raus, wie Katza aus m Gatze warme Milch
Wenn s daget sind scho alle Vögel auf, letschte Wuche waret se no still
S Leabe druckt aus alle Löcher raus, gschwinder, als ma luege ka
De Katzebohle jammret vor m Haus, de Schnee rutscht vo de Dächer ra
De Winter goht ond s Frühjohr kut, wie gean gang i vom Winter fut, wie gean sieh i die Bluma, Berg ond Bäum
De Winter goht ond s Frühjohr kut, wie gean gang i vom Winter fut, heit isch so sche, i glaub, i träum

De Winterkittel wiad mer langsam z schwer, kuze Ärmel kommet mir in Sinn
Vom Weste fliegt a laues Lüftle her, koi Stubehockar bleibt no länger dinn
Auf am alte Stuhl, hinda am Haus, do grueb i heit ond lueg an d Illar na
Am Roi dond leuchtet Märzebeachar raus ond Schlüsselblümla bliehet neabeda
De Winter goht ond s Frühjohr kut, wie gean gang i vom Winter fut, wie gean sieh i die Bluma, Berg ond Bäum
De Winter goht ond s Frühjohr kut, wie gean gang i vom Winter fut, heit isch so sche, i glaub, i träum

De Winter goht ond s Frühjohr kut, wie gean gang i vom Winter fut, wie gean gang i mit Dir, mei Herr ond Freind
Mei Winter goht, Dei Frühjohr kut, vo Dir krieg i mein Leabensmut, Du bisch so guet, i glaub, i träum





Die Vorfreude auf den Frühling bricht heraus, sobald der Schnee schmilzt
und die ersten Tage in Plusgraden das Land und auch mich verwöhnen.
Sonne, die ersten Blumen, werdende grüne Flächen
auf dem Land, die munteren Vögel überall, dies alles drängt dazu,
ein Lied zu schreiben.
Ein Lied der Hoffnung und Vorfreude, des Geschmacks zukünftigen Lebens,
das überall durchschimmert, jedoch noch nicht ganz da ist.
Ein Gleichnis unseres Christenlebens.














Das Lied in Hochdeutsch:

Die Sonne leckt grüne Flecken aus dem Schnee wie Katzen aus der Schüssel warme Milch
Am Morgen sind schon alle Vögel wach, letzte Woche waren sie noch still
Das Leben drängt überall hervor, schneller als man fassen kann
Ein Kater jammert vor dem Haus, der Schnee rutscht von den Dächern ab

Der Winter geht, das Frühjahr kommt, wie gern geh ich vom Winter weg, wie gerne seh ich Blume, Berg und Baum
Der Winter geht, das Frühjahr kommt, wie gern geh ich vom Winter weg, heute ist es schön, ich glaub ich träum

Die Winterjacke wird mir jetzt zu schwer, kurze Ärmel kommen mir in Sinn
Von Westen fliegt ein laues Lüftchen her, niemand bleibt noch in seiner Wohnung drinn
Auf einem alten Stuhl, hinter dem Haus, dort ruh ich aus, blick hinab zur Iller
Am Wegrand leuchten Märzenbecher heraus und Schlüsselblumen blühen nebenan

Der Winter geht, das Frühjahr kommt, wie gern geh ich vom Winter weg, wie gerne seh ich Blume, Berg und Baum
Der Winter geht, das Frühjahr kommt, wie gern geh ich vom Winter weg, heute ist es schön, ich glaub ich träum

Der Winter geht, das Frühjahr kommt, wie gern geh ich vom Winter weg, wie gerne geh ich mit Dir, mein Freund und Herr
Mein Winter geht, Dein Frühjahr kommt, von Dir bekomm ich Lebensmut, es ist es schön, ich glaub ich träum