Spät im Johr

Wenn dr Föhn eis no a paar Stündla Sonne schenkt
A Reagewand scho schwaz über Staufe hängt
Wenn dr Hochgrot sich zfriede in de Himmel streckt
Dr Winter sich im nächste Kalendarbild versteckt
Dann isch spät im Johr, s goht Weihnächte zue
Alls schmeckt noch Abschied, Alloisei ond Rueh

Wenn im Wildrosemoos dob Gräser gau geal wearet
Ond s Eichkätzle die letschte Nussa zammschearet
Wenn dr Sturmwind wiascht an de Wolka zieht
D Rotbuche duss ihre Blätter verliert
Dann isch spät im Johr, s goht Weihnächte zue
So Johr goht gau schlofe, es sehnt sich noch Rueh

Dann lauf i aufm Fealdweg dur d Wasserlacha dur
Stroif a paar Hagebutza, a Gruß vo dr Natur
De windschiefe Stadl, de roschtig Stacheldroht
Begleitet mein Gang, der auf d Martinshöhe goht
S isch gau spät im Johr, d Zeit träumt mit mir
Wie tief bin i dankbar, dass i des no gschpür




Die Wanderungen in der Gegend des Wildrosenmooses und auf die Martinshöhe gehören zu meinen liebsten. Immer wieder zieht es mich dorthin. Diese Landschaft hat irgendwie besonders mein Herz berührt. Ich kann es nicht begründen, aber es ist so. Deshalb entstehen auch immer wieder Texte oder Lieder davon. Ich will es nicht mystifizieren, das hielte ich für falsch und doch bleiben das Wildrosenmoos und Umgebung, ein Sonnenuntergang auf der Martinshöhe, das Grenzerhäusschen von Hochsträß etwas ganz Besonderes für mich.