Ruine Neuenburg bei Durach
Die Ruine liegt oberhalb des Duracher Tobels, von dem ein Weg zu ihr hinaufführt. Gut zu erreichen, für Familien geeignet, da das Duracher Tobel einige tolle Spiel- und Erlebnismöglichkeiten
wie Hängebrücke, Rutschen usw. bietet.
Hier Informationen über die Ruine lt. der dort angebrachten Tafel:
..in massenhaften Klumpen und Trümmern liegen die Thurmreste umher....
Die über einer Schleife des Flusses Durach gelegene Burg "Neu-Sulzberg" wurde erst kurz vor 1319 durch eine neue Linie der Schenken von Sulzberg gegründet und ersetzte dabei eine nahe gelegene
"Alte Burg". Über die Schellenberger kam die Nuwenberg gen. Nuwsultzberg 1421 an den Lehensherrn, den Kemptener Fürstabt Friedrich von Laubenberg, der auf der Burg einen Vogt installierte.
Trotz Instandsetzungen nach den Zerstörungen durch Bauern 1525, die Schmalkaldener 1546 und einen Kriegstrupp der norddeutschen Fürsten 1552 befand sich die Neuenburg bereits Ende des 17. Jahrhunderts
in fortgeschrittenem Verfall.
Aufgrund betonharten Kalkmörtels erhoben sich bis kurz vor 1893 ansehnliche Reste, denen schließlich ein wenig kunstsinniger Bauer mit Sprengstoff brachial den Garaus machte, nachdem er bereits das
Wohngebäude zur Baumaterialgewinnung abgebrochen hatte.
Den verbliebenen Baubestand sicherte 1993 und 1999 die Gemeinde mustergültig in einer sensiblen Sanierungsmaßnahme.
Der ungünstigen Topografie mit stark ansteigendem Gelände nach Norden begegnete die Neuenburg mit einem doppelten Halsgraben. Die Front des derart geschaffenen Sporns bestand aus einem wuchtigen
Bergfried, der mauerbündig in einer 2 m starken Ringmauer stand. Dieser große Viereckturm mit Buckelquadern an seinen Außenecken und gut geschichtetem Fischgrätmauerwerk im Füllwerk misst außen
9,8 x 9,4 m und besitzt eine Mauerstärke von 2,2 m.
Seine beiden unteren Geschosse erhoben sich ungewölbt, im 1. Obergeschoß haben sich der Hocheingang sowie eine Tür zum ehemaligen Wehrgang erhalten. Archäologische Grabungen im Turminneren
stießen 1992 in 2,2 m Tiefe auf den Stollen jener Sprengung, die kurz vor 1893 die östliche Turmhälfte in Trümmer zerlegte und über das vorgelagerte Burggelände verteilte. Turm und Ringmauer
gehören zweifelsfrei der Zeit um 1300 an.
In den Jahrzehnten um 1500 bewehrte man die Neuenburg durch einen Zwinger mit Schalentürmen; zeitgleich entstanden ein Anbau an den Bergfried, die Kapelle mit ihrem polygonalen Chor und das
große Haus am Südende der Burganlage. Die Kapelle trug somit symbolisch zum Schutz des Burgtores bei.
Unklar bleibt die Position des alten Palas.
Der Rest, der jetzt noch zu bewundern ist, macht auf mich immer noch einen ordentlichen Eindruck von Stärke und Größe. Man kann um die Ruine herumgehen; überall sind noch Steine und Mauerreste
zu finden. Solche Ruinen zeigen immer wieder auf, wie wenig beständig menschliche Macht, menschliche Bemühungen sind. Der Lauf der Zeit bringt unaufhörlich Veränderung, Zerfall und Entstehung von
neuen Dingen.
Die Ruine Neuenburg kommt in folgender Tour vor:
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So muss die Burg früher mal ausgesehen haben