Willerazhofen-Bad, Gasthaus "Hecht"
Die Gegend liegt so verträumt ruhig und weitab vom Dorf- und Stadtleben, daß man bei der Anfahrt eher das Ortsschild "Ende der Welt" als das von Willerazhofen-Bad erwartet. Die Geschichte des
Gasthauses "Hecht" verknüpft sich eng mit dem Heilbad, das aus einer Quelle oberhalb der Wirtschaft gespeist wurde. Arthrose und Frauenleiden sollten hier einst behandelt werden, erinnert sich
Wirtin Gerda Knöpfler. "Die Ortschronik erwähnt das Heilbad erstmals 1706." Seit jenem Jahr gibt es auch die Gaststätte, "und immer war noch irgendetwas dabei: mal eine Pension, dann eine
Bäckerei, sogar eine Knochenmühle!" Zwar sind die heilenden Quellen längst in der Vergessenheit verschwunden. Doch an ihre Stelle tat das Baden im Weiher. Auch der Ausflug an die idyllischen Ufer
lickt weiterhin Gäste ins Grün und zum Gasthaus.
Hier am Ellerazhofer Weiher bewirtschaftet Gerda Knöpfler seit 1979 gemeinsam mit ihrem Mann Dominikus die Gaststätte. Bis 1994 hielten sie dazu noch Milchvieh - immerhin ist Dominikus gelernter
Landwirt. Das Kochen habe er sich zunächst als Hobby beigebracht, erzählt Gerda. Doch wer heute hier einkehrt, bekommt Profi-Können vorgesetzt: Der Gast schmeckt leicht die Erfahrung heraus und,
daß dem Koch die Arbeit Spaß macht. "Gutbürgerliche Küche gab s bei uns schon immer", berichtet die Gastgeberin. "Das Regionale kam dann mit der LandZunge."
Das Bier lieferte die Brauerei Härle - "schon seit 1920". Wurst und Fleisch kommen von der Metzgerei Buchmann und Obst sowie Gemüse von Früchte Jork. Im Winter servieren die Knöpflers Karpfen
aus einem nahe gelegenen Weiher und Wild "von da oben". Die Wirtin schmunzelt, dreht sich um und weist den Hang hinauf: "Die Rehe springen oben auf dem Berg und schauen sich das Haus an,
wo sie gegessen werden!"
Mit freundlicher Genehmigung aus der Zeitschrift "Landzunge".
Anmerkung vom Illerschorsch: ein schön gelegener, einsamer Gasthof, lädt zum Einkehren ein.
Die Wirtschaft ist in folgender Tour zu finden: