Castello 2

Ausgangspunkt: Parkplatz beim Friedhof vor Castello

Charakter: Spaziergang

Tourenverlauf:
Vom Friedhof aus sind es ein paar hundert Meter bis zum Dorf Castello.



Infos zu Castello:
Das Dörfchen Castello wurde zum größten Teil im 16. Jahrhundert erbaut, nachdem das
ursprüngliche Kastell in der Folge neuer politischer Ordnungen und Entwicklungen
geschleift worden war. Die Schweiz, an deren neuen Grenzen durch Übernahme des Tessins
sich die Festung nun befand, hatte deren Abtragung verlangt. Auf den Grundmauern der
alten Festung wurde das Dorf gebaut.
Die Ausrichtung der Häuser im Halbkreis lässt noch die Strukturen der alten Verteidigungs-
mauern erkennen. Die beiden Strassenzüge im Dorf unterstreichen deren alten Festungscharakter.

Wie alle Kirchen des Valsolda wurde auch die Kirche von Castello - am westlichen Ende des Dorfes-
im 16. Jahrhundert total renoviert. Der Grundriss wurde in Ost-West-Richtung umgekehrt, um den
Eingang für die damals sehr häufigen Prozessionen zu erleichtern. Der Friedhof, der dem früheren
Eingang gegenüberlag, wurde an den Ortsausgang Richtung Puria verlegt.
Die ursprüngliche Weihe der Kirche an San Martino hat ihre Wurzeln in der Herrschaft der Franken
(9. Jahrhundert). Es war eine Huldigung für diesen Heiligen, einst Bischof von Tours. Es wird
vermutet, dass ein noch älteres Gotteshaus an dieser Stelle Johannes dem Täufer, dem Schutzheiligen
der Langobarden (7. Jahrhundert), geweiht war, was ein diesem Heiligen gewidmeten Altar in der
Kirche beweist.
Im Mittelalter war Castello ein Fluchtort der Catari (Katharer), einer Gruppe von Ketzern, die von der
römischen Kirche verfolgt wurden.
Zur Zeit der Reformation stand die ganze Gegend unter dem Einfluss der Protestanten aus der
benachbarten Schweiz, die im 16./17. Jahrhundert in den Grenzgebieten fußgefasst hatten.