Eiberg: Kirche, Weiher, Einsiedlerhöhle
Ausgangspunkt: Der Weiler Eiberg bei Irsee
Charakter: Spaziergang
Tourenverlauf:
Die Kirche von Eiberg befindet sich links unterhalb des Ortes, alleinstehend bei
einem Bauernhof.
Wir parken direkt bei der Kirche von Eiberg, besichtigen sie von aussen. Leider ist
die Kirche verschlossen, jedoch ist es möglich bei der Eingangstüre einen Blick hinein
zu werfen. Eine alte, sehr schöne Kirche, gut erhalten und gepflegt.
Wir spazieren kurz die Strasse Richtung Baisweil und bewundern den riesigen alten
Birnbaum, der gerade in voller Blüte steht.
Dann kehren wir zurück zur Kirche und gehen die Strasse vor, dann links hinab zum
Weiher, am Weiher vorbei und dann auf der anderen Strassenseite links in die Wiese
am Waldrand. Hier hinten im Wald befinden sich Reste einer Höhle, in der vor langer
Zeit ein Einsiedler wohnte, der der Sage nach das Kloster Irsee gründete.
Sumpfiges, verwachsenes Gelände. Man muss einen Bach überqueren und ein paar Stacheldraht-
zäune überwinden, um zur Höhle zu gelangen.
Nur ein paar Felsen und eine kleine Höhle sind noch übrig. Den Hauptteil haben bereits vor
längerer Zeit Bauern zum Bau verwendet. Dennoch ein interessanter Ort.
Informationen zur Kapelle Sankt Nikolaus und Maria im Rosenstock von Eiberg:
Geschichte:
Zwischen 1170 und 1180: Der Einsiedler Heinrich siedelt sich im Wald von Eiberg
an. (In der oben erwähnten Höhle). Schon bald kommen viele Leute, um sich von ihm
Unterweisung zu holen. So bleibt es nicht aus, daß sich eine Schülerschar um ihn
sammelt. Unter ihnen befinden sich Ritter Konrad und ein Priester mit Namen Mengosos,
von dem auch das Geld zum Bau einer Holzkapelle zu Ehren der Muttergottes und des
hl. Nikolaus stammt.
1182:
Markgraf Heinrich von Ursin-Ronsberg schenkt den Waldbrüdern, da sie fromm und gottesfürchtig
leben, den Wald von Eiberg. Er bittet den Abt des Benediktinerklosters Isny sich um sie
zu kümmern. Dieser sendet den Mönch Werner als Prior nach Eiberg.
1185:
Markgraf Heinrich schenkt den Eiberger Brüdern die Stammburg dr Ursin zur Errichtung
eines Klosters. (heute Friedhof von Irsee).
1190:
Verlegung des Irseeer Klosters ins Tal. Eiberg wurde vom Kloster Irsee immer hoch-
geschätzt. Auch kamen weiterhin Wallfahrer zur Kapelle.
1473:
Der Kustos von Irsee, Othmar Binder, lässt die Eiberger Kapelle aus Stein neu erbauen.
Sie wird mit einer Ablassurkunde ausgestattet, die von dreizehn Kardinälen unterzeichnet ist.
1571:
Unter Abt Thomas Hofmann wird die Kapelle neu und größer gebaut. Weihbischof Dornvogel weiht
diesen Neubau zu Ehren des hl. Nikolaus.
06.12.1689:
Das Gnadenbild Maria de Rosa wird in die Kapelle eingesetzt.
1741-1746:
Abt Thomas Beck, dessen Wappen wir im Chorbogen sehen, lässt die Kapelle von Eiberg neu
und größer errichten.
1803:
Das Kloster Irsee verfällt der Säkularisation. Der bayerische Staat, nunmehr Eigentümer der
Eiberger Kapelle, will diese abreissen lassen.
1819:
Die Bauern von Eiberg erwerben die Kapelle für 100 Gulden.
1886:
Der Turm der Kapelle wird wegen Baufälligkeit abgerissen und durch einen Dachreiter ersetzt.
1991:
Die neu renovierte Kapelle wird eingeweiht.
Hier noch ein sehr alter Bericht zur Kirche, Verfasser unbekannt:
Elfhundert zwey und achzig Jahr nach Christus Geburt gezählet war
Hat Heinrich, ein gottesförchtig Mann ein geistliches Leben gefangen an
Allhie beym Bronnen in den Wald bauet er ihme eine Wohnung bald
Es kam zu ihme Mengosus her von ihnen nahm man gute Lehr
Da von Romsberg der edle Herr Markgraff Heinrich genahm die Mähr
Macht auch daß sich die Brüder mehrten gab ihnen zu äckern und zu gärten
Erstlich Wörnherr von Ysne kam, allhier das Patronat annahm
Bauet mits Marggraffen Hilf und Rath das Kloster da Sanct Stephan stat,
Wollet doch dasselbst kein Fortgang haben, dann sie das Wasser müssten tragen
Auf den Berg mit großer Arbeit zu lindern waren sie bereith
Deshalben Chuno der erste Abt mit dem Gotteshaus war begabt
Dann mit Sanct Mengosus is Rath das Gottshaus da es jetztund stath
Unserern lieben Frauen zue Ehren Gott woll desselben Wohlfahrt mehren
Also hat s Gottshaus Anfang gnommen zu Eyberg beyr Cappell und Bronnen.
Blick von der Kapelle weg
Blick zu der Kapelle hin
Sieht sehr alt aus
Es war ein herrlicher Frühlingsabend
Der große alte Birnbaum
Hinter dem Hof befindet sich die Kapelle
Hier rechts im Wald ist die Höhle
Der Eiberger Weiher
Wie schön ist der Frühling
Eiberg
Neugierige Kameraden
Hier hinten im Wald ist die Höhle
Diese Felsen sind noch übrig
Diese Hütte stammt sicher nicht vom Einsiedler
Der sieht zwar so aus, ist aber nicht der Einsiedler