Niedersonthofen - Hochholder (03.06.2023)

Ausgangspunkt: Niedersonthofen

Charakter: Radtour, ca. 17 Km

Tourenverlauf:
Wir parken direkt in Niedersonthofen. Von dort geht es dann die schmale Teerstrasse
hinauf nach Wollmuths. Schon gleich hat man einen Blick auf den Niedersonthofener See.
Am Wiesenhang entlang führt die Strasse. In Wollmuths dann links und nach dem Ort wieder
bergauf in weiten Schleifen. Beim Wäldchen, wo die Ruhebank steht, kann man hinten den
Burgstall Linsen finden.

Bald darauf kommen wir nach Linsen, fahren durch den Ort, vorbei an der hübschen Kapelle
in Richtung Stoffels. Die ganze Gegend ist hier so schön, mit seinen Bauernhöfen, Wiesen-
hängen und Wäldern, mit den Blicken hinab auf den See. Alles schaut so ruhig und friedlich
aus, schenkt Erholung und Freude für die Seele.

Bei dem Ruhebänkle beim Burgstall haben wir mal eine junge Krankenschwester getroffen, die
meinte, immer wenn sie Ruhe, Erholung und Abschalten braucht, kommt sie hierher zu dem Bänkchen.

Es geht weiterhin ordentlich bergauf, bis wir in Stoffels ankommen, dem Ort am Fuße des Stoffel-
bergs. Je weiter wir hinaufkommen, um so schöner und umfassender wird der Ausblick. Man könnte
alle paar Meter stehen bleiben und Fotos machen.

In Stoffels dann scharf rechts hinauf und weiter um den Berg herum. Bald beginnt ein romantischer
Feldweg, der durch blühende Wiesen und dann durch Waldabschnitte noch weiter hinauf führt.
Man könnte jetzt an ein paar Stellen zu Fuß einen Abstecher auf den Stoffelberg machen, jedoch
heben wir uns das für ein Andermal auf. So fahren wir -jetzt mit Blicken auf die Sonneck- weiter um
den Berg herum, bis sich dann am Ende des Waldes eine herrliche Sicht in die Alpen auftut. Auf dem
Bänkchen links machen wir Rast und bewundern den Ausblick.

Danach geht es flott hinab nach Rieggis und weiter nach Freundpolz. Die Dörfer hier oben sind so schön,
dass ich mir schon öfter gewünscht habe, hier wohnen zu können. Man hat von hier aus unzählige Möglichkeiten,
zu Wandern, zu radeln, zu schauen.

In Freundpolz fahren wir gleich nach der Kapelle die schmale Teerstrasse hinab nach Reute. Vor uns liegt ein
stilles, abgeschiedenes Tal mit moorigem Gelände. Vorbei geht es an der Heumoossäge, durch die Talsohle und
wieder leicht bergauf nach Reute. Dieser Ort ist besonders schön und abgelegen. Genau das, was ich doch so sehr
mag.
Im Ort macht die Strasse eine Kurve nach rechts. Genau in der Kurve fahren wir den kleinen Fußweg hinab über die
Wiese, folgen so dem Wegweiser zum Hochholder. Es geht über eine Brücke in den Wald hinein. Irgendwo hinter dem
Wald muss dann der Hochholder zu finden sein.

Wir stoßen auf einen schönen Forstweg, der unseren Weg quert, fahren geradeaus weiter, leicht bergauf und dann
kommen wir aus dem Wald heraus, haben wiederum einen wundervollen Ausblick in die Alpen und können links oben
den kleinen Hügel, den Hochholder sehen.

Wir lassen die Räder unten stehen und gehen die paar Meter zu Fuß hinauf. Der Hochholder hat alles, was ein Gipfel
braucht: Bänkle, Gipfelkreuz und Gipfelbuch und natürlich eine super Aussicht. Was will man mehr. So unscheinbar
der Hügel auch ist, so schön ist der Blick von hier oben ins Umland.

Wir fahren dann zurück in den Wald, dort dann rechts auf den Forstweg und so hinab nach Göhlenbühl. Von hier links
weiter auf schmaler Strasse nach Freibrecht und Gopprechts. Es ist überall so schön hier auf der Höhe entlang zu
radeln. Jedes Dorf ist hübscher als das andere. In Gopprechts geht es dann geradeaus und teilweise sehr steil
direkt hinab nach Niedersonthofen.
Die Runde ist beendet, es war so abwechslungsreich und so wunderschön.

Die kleine Kapelle von Linsen (St. Nikolaus und Maria Magdalena):
Direkt am Strassenrand steht die Kapelle von Linsen. An den Steinbau der
Kapelle ist ein kleiner Anbau aus Holz angegliedert. Das macht die Kapelle
besonders hübsch und heimelig.
Informationen über die Kapelle habe ich einer dort angebrachten Tafel entnommen.

Die Kapelle dürfte im 13. Jahrhundert unter den Herren von Rottenstein zu Linsen
erbaut worden sein. 1373 überliessen die Herren von Rottenstein die Burg mit sämt-
lichen Gütern an das Geschlecht von Rottenstein-Babenhausen, anschließend war es Be-
sitz der Herren von Montfort.
1439 stifteten die Herren von Montfort ein eigenes Frühmeßbenefizium in Linsen.
1597 ging diese Kapelle in das Patronat des Freiherrn Königsegg-Rothenfels zu
Immenstadt über.
Die Sandsteineinfassung des Portals ist in den Seitenteilen noch gotisch. Der Schluß-
stein am Bogen enthält die Inschrift (deutsche Übersetzung): Heiliger Nikolaus bitte
für uns 1797.
Im Schiff und Chor sind einfache Bretterdecken angebracht, eine Arbeit des 17. Jahr-
hunderts. Das westliche Vorzeichen ist ein verschindelter Ständerbau aus dem späteren
19. Jahrhundert.
Der spätgotische Altar stammt aus dem 16. Jahrhundert. An den Wänden finden wir Figuren
des hl. Ulrich und hl. Konrad. Auf dem Altar ein Gemälde der Kirchenpatronin Maria Magdalena.
Die Kanzel von 1680 war früher in der Pfarrkirche.
Drei verschiedene Schichten von Wandfreskten befinden sich übereinander. Rechts der hl. Georg
auf dem Pferd, zu seinen Füßen der Drache, auf dem Wege zu einer Burg. Eventuell ist dies
die Darstellung der Burg der Herren von Rottenstein, die bei der Kapelle gestanden hat.

Zur Kapelle von Freundpolz (St. Josef):
Sie wurde 1879 erbaut. Sie besitzt einen neugotischen Altar, spätgotische und barocke Figuren.

Zur ehemaligen, abgegangenen Heumoosmühle:
1419 hat ein Hans der Müller von der Heumoosmühle eine Schenkung über zwei Schilling Pfennig
Ewiggeld aus seiner Mühle an das Kloster in Kempten gemacht.
Das Ewiggeld oder auch Ewigzins war zu dieser Zeit ein Zins für ein Darlehen, das vom Gläubiger
nicht kündbar, also unauflösbar war. Meistens war es eine Art Geldrente für ein auf ein Grund-
stück versichertes Kapital.