Von Goßholz nach Manzen
Ausgangspunkt: Parkplatz am Radweg bei Goßholz
Charakter: Wanderung, ca. 2 Std.
Tourenverlauf:
Endlich wieder mal eine Wanderung in meinem geliebten Westallgäu. Ein kühler Tag im
November, gerade recht, um stille Winkel und Wege im Westallgäu zu entdecken.
In Goßholz links abbiegen und auf der schmalen Strasse bis direkt zum Radweg fahren.
Hier ist ein kleiner Parkplatz.
Der Radweg war früher die Bahnstrecke. Wenn man denkt, wieviel von diesen kleinen,
schönen Strecken die Bahn stillgelegt hat.. ein Graus.
Zuerst geht es ein Stück auf dem Radweg in Richtung Lindenberg. Nach ca. 200 m zweigt
ein schmaler Pfad links zum Mühlbachtobel ab, den nehmen wir. Ein wenig zugewachsen,
dafür um so romantischer führt der Pfad am Tobel entlang bis unten zur Ellgaßmühle.
Hier überqueren wir den Mühlbach, gehen vor zur Mühle und gleich hinter der Mühle
links bergauf.
Auf ungefähr halber Höhe, wo der Weg verzweigt, nehmen wir den linken Weg, der vorbei
am einem Ruhebänkchen in den Wald hineinführt. Jetzt geht es auf der anderen Seite
des Mühlbaches entlang. Bei der nächsten Abzweigung gehen wir rechts steil bergauf.
Der Weg führt dann aus dem Wald heraus auf eine Anhöhe über Manzen.
Von hier aus hat man einen herrlichen Blick nach Osten, Süden und teilw. Westen.
Jetzt gehen wir direkt über die Wiesen nach links weiter, bis zu dem Bauernhof,
der ein Stück weit vor uns links zu sehen ist.
Von dort führt ein Pfad ins
Mühlbachtobel hinab nach Goßholz zurück. Da war ich schon ein paar Mal mit dem
Rad unterwegs. Diesmal jedoch will ich eine größere Runde machen.
Deshalb gehe ich von dem Bauernhof (ein Hof, wie ein Bild von Werner Specht) hinab
nach Weihers. Im hübschen Ort geradeaus weiter und dann mit schöner Sicht bergab
in Richtung B308, die man unten gut erkennen kann.
Kurz nach einer großen Kiesgrube biege ich links ab zu einem Sägewerk. Der Weg führt
direkt zum Mühlbach zurück. Dort, wo die Brücke den Bach überquert, war früher ein
alter Hof, jetzt ein riesiges, modern renoviertes Anwesen, eingezäunt, mit Kameras usw.,
so wie sich die Reichen Leute halt von der "minderen" Umgebung abschotten wollen.
Mit Geld kann man alles machen.
Eigentlich würde hier dann ein Forstweg am Mühlbach entlang zurück zum Radweg gehen,
jedoch kommt man hier nicht mehr durch, deshalb gehe ich auf dem Weg weiter, durch
den Wald hinauf und oben bei der Wiese dann links, dem Wanderwegweiser folgend in
Richtung Auers. Ein sehr schöner Weg mit schöner Aussicht. Sogar der weiße Hochgrat
lässt sich hinter den Wolken noch sehen.
In Auers noch vorbei an der netten Kapelle und beim ehemaligen Gasthaus Huber vorbei.
Das war noch eine Wirtschaft, wie sie im Bilderbuch ist. Eine Gaststube, so gemütlich
und echt, wie es kaum eine zweite gibt. Der Wirt, mit dem ich einmal ein kurzes Gespräch
hatte, meinte, er hätte nur noch zeitweise kurz auf. So schade, ein großer Verlust.
Nach dem Gasthaus gehe ich kurz auf dem Radweg an der Strasse nach Riedhirsch entlang,
dann gleich querefeldein zu dem großen Baum und von dort direkt zum Radweg, der mich
dann zurück zum Auto in Goßholz bringt.
Eine wunderschöne Runde ist zu Ende. Die Zeiten im Westallgäu sind seit vielen Jahren
etwas Besonderes. So war es auch diesmal.
Die Ellgasser Mühle:
Bereits im 16. Jahrhundert wurde in der Mühle Getreide gemahlen. Die
älteste schriftliche Aufzeichnung über eine Mühle in Ellgassen findet sich
im Altenburger Urbar aus dem Jahre 1569. In dem alten Grundbuch ist ein
Peter Ellgaß als Besitzer der Mühle aufgeführt.
Die Mahl- und Sägemühle am Mühlbach wurde 1634 von den Schweden verbrannt,
danach aber wieder aufgebaut.
Mühlen waren zur damaligen Zeit ein einträgliches Geschäft. Meist waren es
"Zwangsmühlen", in denen die Bewohner eines bestimmten Gebiets ihr Getreide
mahlen lassen mussten. Die Müller wurden bei ihrer Arbeit von Mühlenbeschauern
kontrolliert.
So gibt es alte Aufzeihnungen über die Ellgasser Mühle, in denen das Wasserrad
beanstandet wurde, weil es windschief in den Trägern hing. Als Strafe musste der
damalige Müller zwölf Kreuzer bezahlen. 25 Kreuzer Strafe kamen dazu, weil die
Mühlenbeschauer zwei Spalten im Boden entdeckten, durch die das Korn rieseln konnte.
In der angegliederten Schneidsäge wurden Bretter produziert. 1818 übernahm Johann Martin
Pfanner die Mühle von seinem Vater. In der Mühle wurde auch gesägt: Mit Wasserkraft wurden
Baumstämme zu Brettern zerteilt.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war die Ellgasser Mühle veraltet. Auch die Säge konnte mit den
aufkommenden Vollgatterwerken nicht mehr konkurrieren.
So wurde der Mahlbetrieb 1918 eingestellt und aus der Ellgasser Mühle wurde eine reine Land-
wirtschaft.
Bei Goßholz
Schöner Balkon
Fußweg hinab ins Mühlbachtobel
Bei der Brücke
Der Mühlbach
Am Mühlbach
Die Ellgaßmühle
Die Mühle im Tal
Bei Bavaria oben
Schöne Aussicht
Manzen
Sonne und Nebel
So schön hier
Wie ein Bild vom Specht Werner
Der Hof hindaduss
Spätherbst
Bei Weihers
Herbstsonne bei Weihers
Wie a verlassens Hus
Wieder beim Mühlbach
Jetzt gehts hinauf nach Auers
Schöne Ausblicke
Die Kapelle von Auers
Die Gastwirtschaft Huber in Auers - geschlossen
Langsam dämmert es mir...
Blick in die Weite
Mitten auf dem Feld steht dieser Baum mit Schaukel
Zurück am Radweg nach Goßholz
Westallgäu
Was für ein hübsches Haus