Zum Burgstall Masers

Ausgangspunkt: Altusried

Charakter: Radtour ca. 33 km

Tourenverlauf:
Von Altusried Ortsmitte fahren wir hinab zum Freibad und nach dem Freibad links hinauf zum Gaisberg.
(Wegweiser Völken). Nach dem steilen Anstieg werden wir mit schönem Ausblick nach Altusried belohnt.
Weiter geht es geradeaus nach Völken und leicht bergab über den Riedbach und kurz danach links
nach Frühstetten. In sehr schöner, ruhiger Landschaft fahren wir nach Frühstetten links nach
Ölstauden und unten bei der Kreuzung dann rechts Richtung Wiggensbach.

Ab hier geht es langsam aber stetig bergauf. Die Strecke ist einfach wunderschön, die Blicke
in die Berge und auf das Umland sind klasse.
Wir radeln vor bei an Frohnhofen nach Hohenrad mit seiner hübschen Kapelle.
Geradeaus weiter über Riedlingen und Maisenbanindt. Die Steigung wird steiler, die Aus-
blicke dafür weiter.
Auch am Ortsanfang von Wiggensbach hört die Steigung immer noch nicht auf. Erst wenn man
über die Kuppe gefahren ist, geht es wieder bergab zur Hauptstrasse.
Hier fahren wir links und durch den Ortskern immer geradeaus und kurz nach dem Ortsende
dann rechts nach Felds. Hier vor dem Bauernhof links den Fußweg die Wiese hoch in den
Wald und dann links weiter. In einem Bogen kommen wir von oben her nach Unterried.

Weiter geht es rechts nach Notzen, dann noch den Berg hinab bis zum Bach und vor dem
Bach dann rechts hinein zu dem alleinstehenden Hof.
Die Besitzerin bietet jeden Mittwoch Nachmittag Kaffee und Kuchen an. Super Idee, sehr
schöne Lage hier hinten. Eine Pause hier (am Mittwoch) kann ich jedem empfehlen.
Die freundliche Besitzerin zeigte mir den Trampelpfad, der am Bach entlang zum Burgstall
von Masers führt. Ist eigentlich kein Radweg; mit dem MTB gehts aber gut.

Der Kollerbach schlängelt sich hier naturbelassen durch ein romantisches Wiesental, wie
ich es selten gesehen habe. Am Ende, bei einem sumpfigen Weiher endet der Pfad.
Von hier aus kann man den Burgstall gut sehen. Jetzt muss man weglos die Wiese queren.
Ein Stück weiter oben treffen wir auf einen Feldweg, der genau zum Burgstall führt.
Die Wiese darf natürlich nur gequert werden, wenn gemäht ist oder das Gras kurz. Hier
sollte man schon auf den Besitzer Rücksicht nehmen.

Nach Besichtigung des Burgstalls (siehe extra Seite) fahren wir geradeaus weiter nach
Masers.
Masers ist ein sehr hübscher Ort mit auffallend vielen alten Bauernhöfen, wie es bei
uns in der Gegend kaum noch gibt. Für mich eine Freude, dies zu sehen. Dominiert wird
der Ort von der Säge (weitere Infos zum Ort weiter unten).
Wir fahren weiter Richtung Hauptstrasse und biegen kurz davor links ab. Es geht steil
bergauf nach Wagenbühl.
Von hier oben hat man wieder eine herrliche Aussicht. Gleich nach Ortsende geht es links
auf einem Feldweg hinab in den Wald und dann rechts hinab zurück nach Notzen.
Dann weiter zur Hauptstrasse und links zurück nach Wiggensbach.
Von Wiggensbach aus fahren wir dann auf der selben Strecke zurück nach Altusried, bzw.
bei Ölstauden fahren wir rechts und über Staig und Albrechten, was noch eine nette
Abwechslung ist.
Fazit: eine sehr schöne Tour mit aussergewöhnlich vielen herrlichen Bergblicken und
sonstigen Ausblicken fast auf der ganzen Strecke. Der Abschnitt um Masers herum ist
besonders schön.


Informationen zum Weiler Masers:
Mit Hilfe einer handbetriebenen Materialseilbahn wurde von 1911 bis 1967 die Milch von
Eschachberg zur Käseküche nach Masers transportiert. Die Molke auch hinaufzutransportieren
war zu beschwerlich. Deshalb verkaufte man sie weiter zur Verfütterung an die Schweine.
Käsereien in Dörfern mit zehn oder mehr Häusern waren im Allgäu durchaus üblich.
Bis 1962 wurden in der Schule von Masers rund 70 Schüler der Jahrgangsstufen 1 bis 8
zusammen in einem Klassenraum unterrichtet. Die Lehrerwohnung befand sich im ersten Stock.
Von 1962 bis 1966 gab es Schichtunterricht, d. h. die Klassen 1 bs 4 und 5 bis 8 wurden
getrennt an Vor- bzw. Nachmittagen unterrichtet.
Seit 1966 besuchen die Kinder die Mittelpunktschule in Buchenberg.
Das Schulgebäude wird heute als privates Kinderheim genutzt.
Ein Lebensmittelladen mit Bäckerei bestand bis Mitte der sechziger Jahre.


Infos zur Kapelle von Masers:
Die Kapelle von Masers wurde am 1. Dezember 1748 gestiftet. Laut Stiftungsurkunde ist sie
eine Dreifaltigkeitskapelle mit den Nebenpatronen Wendelin und Notburga und nicht, wie das
Altarbild von 1925 zeigt, eine Michaelskapelle.
Sehenswert ist der teilweise sehr alte Figurenschmuck in der Kapelle, ein Auferstehungsheiland
von 1480/90 etwa, eine barocke Madonna, ein Geißelheiland und zwei Statuetten des Hl. Georg
und des Hl. Sebastian. Besonders wertvoll sind das kleine Altarkreuz und das große Wandkreuz
gegenüber dem Eingangsportal.


Weitere Infos zu Masers:
Die Sägemühle Masers ist seit 1872 om Familienbesitz. Bis um die Zeit des 1. Weltkrieges wurde
hier noch Getreide gemahlen. Das Wasser des Mühlbaches kommt direkt vom Eschacher Weiher.
Heute dient die Mühle als reine Sägemühle. Jährlich werden etwa 8.000 Kubikmeter Rundholz aus den
umliegenden Wäldern zu Bauholz verarbeitet. Das dabei anfallende Restholz geht in die Papierher-
stellung, das Sägemehl dient als Einstreu in der Landwirtschaft.
Die Wasserkraft des Mühlbaches wird zur Stromgewinnung verwendet. Etwa 50-60.000 kWh jährlich werden
ins Netz eingespeist.

Es ist noch gar nicht so lange her, da fertigten die Bauern fast alles, was sie in Haus und Hof be-
nötigen, aus Holz. Es diente als Baumaterial, aus ihm wurden zum Beispiel Werkzeuge gefertigt, nicht
nur Stiele und Griffe wie heute. Lange Zeit war Eisen so kostspielig, daß nur die stark belasteten
Teile des Werkzeugs mit Eisen beschlagen wurden: die schneidenden Enden der Pflugscharen, die Stich-
kanten von Spaten und Schaufeln. Die Fahrzeuge auf dem Hof, vom Schubkarren bis zum Landauer, vom
Bschüttfass aus Holz bis zum Heuwagen, waren aus Holz, ebenso das Mobiliar, die Schuhe, die Löffel;
Butten, Fässer, Truhen, das Kinderspielzeug und die bäuerlichen Musikinstrumente.
Aber auch Gerätschaften wie das Butterfass oder die Heinzen.

Der Schneidesel gehörte zum wesentlichen Handwerkszeug der Bauern und jeder einzelne konnte perfekt
damit umgehen. Auch die Holzhandwerker, Wagner, Schreiner, Schäffler, Zimmerer usw. hatten alle Hände
voll zu tun. Das Singen der Sägblätter von Sägmühlen wie dieser gehörte zu den vertrauten täglichen
Geräuschen im Bauernland, seit ab Mitte des 14. Jahrhunderts die Sägmühlen mit Wasserkraft betrieben
wurden und das mühsame Balkensägen mit der Hand ablösten. Die Bauern brachten das Holz zur Mühle und
ließen es dort zu Balken, Brettern und anderen notwenigen Grundformen verarbeiten.
Bauern, die keinen Wald ihr Eigen nannten, waren arm dran. "Ein Bauernhof ohne Wald ist wie ein Bett
ohne Decke" heißt ein altes Sprichwort und zeigt den Stellenwert, den das Holz bei den Bauern genoss.

Im Dialekt hat der Begriff "Holz" doppelte Bedeutung. Einmal bezeichnet er das Produkt selbst, das ver
arbeitet werden kann, so wie es allgemein auch verstanden wird. Zum anderen steht Holz auch als Synonym
für den Wald. "Ich gehe ins Holz..." sagt der Bauer, wenn er in den Wald geht, etwa um einen Baum zu
fällen.
Heute werden die alten Bauernregeln rund ums Holz wieder ernst genommen, weil man gemerkt hat, daß sie
immer noch Gültigkeit haben:
- wer sein Holz um Christmett fällt, dem sein Haus wohl zehnfach hält
- Holz, das nicht reißen soll, wird am besten drei Tage vor Novemberneumond geschlagen.


Informationen zum Ort Wagenbühl und dessen Kapelle:
Der Ortsname Wagenbühl leitet sich wohl ab vom Mittelhochdeutschen Waggen, Wacke, was Stein, Feldstein,
Flusskiesel, Felsblock bedeutet, was nacheiszeitlich örtlich sicher deutlich zu sehen war. Ähnliche
Ortsbezeichnungen finden sich in der Umgebung Steinrinnen, Steinbühl usw.
Die dem Bistumspatron, dem Hl. Ulrich geweihte Kapelle ist um ca. 1800 als dreiseitig geschlossener Roll-
steinbau mit einem Dachreiter (Glockenturm) erbaut worden.
Ursprünglich besaß die Kapelle eine wertvolle Ausstattung.
Die alte Glocke wurde im 2. Weltkrieg für Rüstungsaufgaben abgeholt und eingeschmolzen. Im Jahr 1946 wurde
von Herrn Cornel Lingg nach glücklicher Rückkehr aus Kriegsgefangenschaft eine neue Glocke gestiftet
und vom Ortspfarrer von Wiggensbach mit einer von Kindern vorgetragenen Passage aus Schillers Glocke
feierlich eingeweiht.
Der heutige Besitzer der Kapelle ist die Marktgemeinde Wiggensbach. Den regelmäßigen Läutedienst versieht
freiwillig Herr Albert Lederle.
Auf dass sich die Kapellengemeinde zusammengehörig fühlt und für Unterhlat und für gemeinsame Festver-
anstaltungen sorgt, das wünschen sich die interessierten Besucher und innehaltenden Wanderer.




Von Altusried aus hat man einen schönen Blick in die noch verschneiten Berge, während bei uns schon gemäht wurde

Im Dorf blüht es prächtig

Vorbei an meinem Elternhaus am Fuße des Gaisbergs

Den Gaisberg hinauf

Blick vom Gaisberg nach Altusried

Bei Völken

Auch hier hat man Bergblick

Frühstetten: hier stand mal der Hof vom Mayers Leopold, jetzt gibts beide nicht mehr

Bei Frühstetten

Bergblick, immer wieder

Bei Ölstauden



Die Kapelle bei Hohenrad

Bei Maisenbaindt

Und wieder herrliche Bergblicke





Im Wald oberhalb von Felds

Hinter Notzen dann am Bach entlang



Auf den gut sichtbaren Burgstall zu

Der Biber war fleissig

Blick zum Burgstall

Der Gedenkstein sagt auch nicht viel aus

Der Burgstall MasersInfos zum Burgstall

Blick nach Masers und natürlich wieder die Berge

Masers-Center: Kapelle

So sieht sie innen aus



Hier wird noch fleissig gesägt

...und Mäuse gejagt

Oben bei Wagenbühl hat man so eine schöne Aussicht

Nochmal

Die Kapelle von Wagenbühl

und von Innen

Hier sind wir oberhalb von Ermengerst

Hier hinten auf der Wiese war früher mal ein Pestfriedhof. Gut, daß es den Stein dort gibt, sonst wüsste man nichts mehr davon

Auf dem Rückweg, hinab nach Maisenbaindt

Einfach herrlich hier