Großer Ochsenkopf (1662m)
Ausgangspunkt: Gunzesried
Charakter: Radtour/Bergtour ca. 18 km Rad, zu Fuß Hm 770 , 4 Stunden
Tourenverlauf:
Parken am Ortseingang von Gunzesried. Hier ist es immer noch kostenlos, was ich
richtig gut finde. Ich radle immer am liebsten von hier aus los, denn das Gunzesrieder
Tal ist eh schon genug von Autos überschwemmt.
Ein Stück nach Gunzesried zweige ich dann links ab ins Ostertal, bzw. zuerst geht es im
Wald leicht bergauf, später wieder hinab, bis zum Parkplatz Ostertal.
Schon bis hierher kann man schöne Ausblicke ins Tal und auf die Berge geniessen.
Dann kommt die wunderschöne Strecke auf schmaler Teerstrasse, immer leicht ansteigend, das
ganze Ostertal hinauf, bis zur Grafenalpenhütte. Dort endet das Ostertal, von rechts kommt
der steile Weg von der Höllritzer Alpe herab und geradeaus führt ein Forstweg in Kurven noch
ein Stück hinauf, um dann an einem Platz zu enden.
Hier stelle ich das Rad ab und wandere zu Fuß weiter. Man könnte schon noch weiter radeln,
aber der Weg ist sehr steil und sicher müsste man das Rad größtenteils schieben. Dafür könnte
man natürlich auf dem Rückweg hinabfahren. Aber mir ist die Abwechslung lieber und deshalb
geht es zu Fuß den guten Weg hinauf in den großen, weiten Kessel der Printschenalpe.
Die Printschenalpe ist eine besondere Alpe, denn sie gehört dem Staat. Folgendes habe ich auf
einer Informationstafel gelesen:
Für die seltenen und störungsempfindlichen Birkhühner ist das Gebiet rund um die Alpe Prinschen
von herausragender Bedeutung. Die Rauhfußhühner bewohnen den Übergangsbereich vom Bergwald ins
offene Gelände. Im Laufe eines Jahres benötigen sie zum Überleben verschiedenste Kleinstlebensräume.
So findet die Balz auf offenen, strauchfreien Flächen statt, die Schlafplätze liegen auf Bäumen,
die Nistplätze der Hennen hingegen gut versteckt in der dichten Bodenvegetation.
Für die Nahrungssuche spielen Zwergstrauchheiden eine wichtige Rolle. All dies finden die Birkhühner
in den Alpflächen, Mooren und Bergwäldern der Alpe Prinschen.
Die Alpe Prinschen befindet sich im Besitz der Bayerischen Staatsforsten. Um die wertvollen Moor-
flächen zu bewahren und die Lebensbedingungen für die Birkhühner zu verbessern, lassen sie die Alp-
flächen extensiv bewirtschaften. Ein Beweidungskonzept sichert den Erhalt des einzigartigen Lebensraum-
mosaiks. Wegen der langen, schneereichen Winter wird das Jungvieh frühestens Anfang Juli auf die Alpe ge-
trieben. Die Anzahl der Tiere ist dabei an die jeweiligen Teilflächen angepasst. Empfindliche Bereiche
werden nur für drei bis fünf Tage im Jahr beweidet, besonders sensible Zonen abgezäunt.
Auf der Alpe Prinschen stehen Alppächter und Revierförster im ständigen Austausch. So werden in Absprache
auch Teile der Moorheiden vorsichtig beweidet. Dadurch entstehen zwischen den Zwergsträuchern Wärmeinseln,
die einen idealen Lebensraum für Bodeninsekten bieten.
Davon profitieren die Birkhühner während der Jungenaufzucht - Insekten sind die Hauptnahrung der Küken. Die
Bayerischen Staatsforsten machen klare Vorgaben für den Strukturreichtum: So bleiben Bäume und Zwergsträucher
auf der Alpfläche stehen, Düngung ist verboten.
Der große, weite Kessel wird vom Dreifahnenkopf, Grauenstein und dem Großen Ochsenkopf eingefasst.
Ein ganz besonders schöner, stimmungsvoller Ort.
Leicht versetzt von der Mitte des Kessels thront die Printschenalpe -ein stabiler Steinbau- über dem Ostertal.
Von hier führt ein schmaler, gut ausgebauter Wanderweg auf den Rücken, der Bolgental und Ostertal trennt, und
von da aus über Moorflächen hinauf zum Großen Ochsenkopf.
Der Gipfel ist eigentlich nicht spektakulär, die Aussicht jedoch ist rundum und umfassend. Derzeit ist es ruhig
hier oben, weil die Bergbahnen noch nicht in Betrieb waren, das hat mich natürlich besonders gefreut.
Der Rückweg ist schnell beschrieben: genau die selbe Strecke. Vom Gipfel aus könnte man eine Runde über das
Berghaus Schwaben machen, aber man versäumt nichts, wenn man es nicht macht.
Fazit: eine sehr schöne, abwechslungsreiche Tour. Das Alpgebiet der Printschenalpe ist schon etwas ganz Besonderes.
Insgesamt sicher um einiges ruhiger als das Riedberger Horn.