Von Haslach nach Steinhausen (05.04.2020)
Ausgangspunkt: Haslach, Rückhaltebecken
Charakter: Radtour, 33 km
Tourenverlauf:
Beim Rückhaltebecken gibt es einen Wanderparkplatz. Von hier aus
starten wir.
Wir fahren zuerst auf der schmalen Strasse nach Haslach, durch den
Ort und am Ende von Haslach links, direkt auf der linken Seite der
Haslach entlang. Hier verläuft ein schöner, gemütlicher Radweg, der
mit Abstand zur Hauptstrasse bis nach Rot an der Rot führt.
Es ist immer wieder herrlich, vorbei an St. Johann nach Rot hineinzu-
fahren. Der Ort wird klar von der riesigen Klosteranlage dominiert.
Sehr gepflegt und schmuck sind die Gebäude und sehr beeindruckend.
Früher war das Kloster ein bedeutender geistlicher und wirtschaftlicher
Standort.
Jetzt ist es ruhig im Ort, die ehemalige Klostermühle ist ein Restaurant
geworden und lädt zur Rast ein.
Wir fahren aber aus dem Ort hinaus zur Rot, vorbei an der alten Erdölpumpe
die noch von den glorreichen Zeiten der Ölförderung in den 70ern zeugt
und dann auf den Weiler Ziegelhütte, der sich vor dem großen Wald im
Westen des Ortes befindet.
Wir fahren links die schmale Teerstrasse hoch in den Wald und oben dann
nach einer Rechtskurve geradeaus in den großen Wald hinein.
Hier finden wir eine Fülle von Forstwegen, die in alle Richtungen verlaufen.
Es gibt viele Möglichkeiten, den Wald zu durchqueren. Unser Ziel ist die
Prinzebene auf der gegenüberliegenden Seite des Waldes und deshalb halten
wir uns in dieser Richtung. Gegen Ende zu wird der Wald dichter, wir fahren
durch ein Wildschweingebiet, jedoch ist keine Sau zu sehen...
Dann kommen wir aus dem Wald heraus und fahren geradeaus über weiter Acker-
flächen zu dem Hof auf der Prinzebene.
Ein Stück weiter vorne hat man einen sehr schönen Blick auf Steinhausen, dem
nächsten Ziel.
Die Strasse führt in das Tal der Rottum, überquert sie unten und dann geht es
wieder ein Stück hinauf nach Steinhausen.
Wir halten uns links und dann rechts zur Kirche, die von weitem schon sichtbar
ist. Eine besonders schöne Kirche haben die Steinhausener hier gebaut. Ein
Blick ins Innere lohnt sich auch.
Dann geht es weiter nach Englisweiler und dort dann links hinaus in das weite,
ländliche Gebiet, das uns um den großen Wald herum führt, an den Weilern
Geberstein, Burren, Löhlis, Stadelhaus, Döses und Bürken bis nach Spindelwag.
Diese Strecke ist sehr reizvoll ländlich und ruhig, abelegen mit schönen Aus-
blicken, Kapellen, Weilern und Bäumen. Solche Strecken fahre ich am liebsten.
In Spindelwag, einem sehr hübschen Ort, fahren wir dann links an der Rot entlang
bis Rot an der Rot und von dort aus zurück nach Haslach.
Insgesamt eine sehr schöne Runde mit relativ wenig Steigungen, aber sehr viel
Landschaft.
Infos zum Kloster:
Seit 1126 liegt am Zusammenfluß von Rot und Haslach die Klosteranlage Mönchsroth.
Bei einem Großbrand im Jahre 1681 wurden weite Teile des mittelalterlichen Kloster-
baus vernichtet. Der Neubau entstand in rund 18 Jahren im Stil des Hochbarock nach
Plänen des Abtes Martin Ertle (1672-1711). Die wenigen erhaltenen gotischen Teile
aus dem Mittelalter wurden dabei in die neue Barockanlage einbezogen. An der Süd-
seite kann man noch Reste von Wandfresken erkennen, die 1970 bei der Renovierung
des Gebäudes freigelegt werden konnten. Die Reichsunmittelbarkeit der Abtei ist
durch ein Fresko dokumentiert: Gekröntes Schild mit doppelköpfigem Reichsadler.
Die barocke Gestaltungsfreude äußert sich besonders am Gästeflügel der Südseite
durch den achteckigen, reich gegliederten und bemalten Aureliusturm mit der
"Armsünderglocke" in der Laterne, Hinweis auf die Hohe Gerichtsbarkeit seit 1616.
Die Geschichte des Klosters endete mit der Aufhebung 1803. Von der einst sechs-
flügeligen Klosteranlage wurde 1840 der Ostflügel entlang des Chores der Kirche
abgebrochen.
In diesem Gebäudeflügel befanden sich der Kapitelsaal (ein Viertel davon ist noch
vorhanden) und der Bibliothekssaal - der Großteil der etwas 7000 wertvollen Bücher
wurde vernichtet, die kunsthistorisch bedeutende Kassettendecke wurde in das Schloss
in Erbach/Odenwald eingebaut. Auch diesen Gebäudeflügel zierten zwei Türme. So er-
hoben sich früher mit den Kirchtürmen neun Türme über der Klosteranlage, heute sind
es noch sieben.
Seit 1960 ist das ehemalige Kloster im Besitz der Diözese Rottenburg-Stuttgart und
wird als Jugend- und Bildungshaus genutzt.
Infos zum Klosterbrunnen:
Inmitten des Klosterareals wurde im Jahr 1716 unter Abt Hermann Vogler (1711-1739) der
Brunnen aus rotem Wertacher Marmor gehauen. Die Mittelsäule war einst reich bestückt
mit aus Kupfer getriebenen, barocken Beschlägen, Ranken, wasserspeienden Masken und
Enten. Auf der Kuppel stand eine Figur der Göttin Fortuna. Die Kupferfiguren sind 1945
verloren gegangen.
Bis zum Jahr 1683 zog sich durch den Klosterhof ein "tieffer und wiester Graben", durch
den der Mühlenbach floß, eine Abzweigung der Rot.
Infos zur alten Klostermühle:
Zahlreiche Wasserläufe im rotischen Gebiet haben den Betrieb meherer Mühlen ermöglicht.Die
hier stehende Klostermühle wurde nach einem Brand der Vorgängermühle im Jahre 1676 erbaut.
Angetrieben wurde die Mahlmühle durch ein Mühlrad an der Nordseite des Gebäudes.
Der Wasserlauf hierfür wurde unterirdisch durch den Klosterhof von den Mönchen im 17. Jahr-
hundert angelegt. In Folge dieses Kanallaufs, der in die Haslach mündet, wurden innerhalb
des Dorfes auch die Gerberei, die Färberei und die Sägemühle betrieben.
Die hier stehende ehemalige Mahlmühle wurde von 1993 bis 1996 denkmalgerecht restauriert.
Das Gebäude blieb in seiner barocken Grundform erhalten.
Auf dem Weg nach Haslach
Haslach, Pfarrhof und Kirche
An der Haslach entlang
St. Johann bei Rot
Rot an der Rot
Frühlingsgruß
Das Kloster
Jetzt gehts in den Wald hinauf
Hier waren früher Ölfelder
Im großen Wald
Am Scheideweg....rechts
Es wird duster, moorig, Wildschweine sind hier unterwegs
Auf der Prinzebene
Blick nach Steinhausen
Prinzebene
Die ehemalige Käsküche
Kirche Steinhausen
Eine besonders schöne Kirche
Schöner Hof in Steinhausen
Sühnekreuz
Frühling im Wald
Bei Geberstein und Lörris
Bei Löhlis
Bei Spindelwag
Jetzt an der Rot entlang nach Rot
Wieder in Rot
So schön und bunt ist der Frühling
St. Johann
Bei Unterried