Steineberg (1683m)(30.10.21)

Ausgangspunkt: Gunzesried

Charakter: Wanderung, ca.3 Stunden

Tourenverlauf:
Von Gunzesried aus geht es in der Ortsmitte beim Dorfladen rechts hinauf und nach dem Ort
nochmal rechts vor bis zum letzten Haus. Dort beginnt der Pfad, der bald in den Bergwald
hineinführt, durch die besonders schöne Hohlgasse hinauf zur Dürrehornalpe.

Zu diesem besonders schönen Weg gibt es auch eine interessante Info:
Jahrhunderte lang führten die Bergbauern im Allgäu und in anderen europäischen Alpen einen
Existenzkampf gegen die Launen der Natur. Harte und schneereiche Winter, die Heuernte an den
Steilhängen, die Aufzucht des Jungviehs auf den Alpen bestimmten ihren Tages- und Jahresablauf.
Dieser alte Vieh- und Transportweg zu den oberhalb gelegenen Alpen zeugt noch von dieser Zeit.
Er ist einer der ältesten im Gunzesrieder Tal. Mit Pferden wurde mühselig alles auf die Alpe
transportiert, was den Sommer über benötigt wurde.

In den Monaten Mai bis Juni wird das Vieh bis heute noch auf die Alpen getrieben, wo es den
Sommer über bleibt. Dem Gunzesrieder Tal werden 78 Alpen zugeschlagen, davon sind 75 Galtalpen.
Hier werden Tiere versorgt, die keine Milch geben, wie Jungrinder, Ochsen und Pferde. Anders auf
den drei Sennalpen. Hirte und Senn finden Arbeit und Lohn. Besucher werden bewirtet und können die
schmackhaften Produkte aus Rohmilchkäse kosten. Denn die vielen Wild- und Heilkräuter geben dem
Allgäuer Bergkäse und Emmentaler das unvergleichliche Aroma. Nach rund 100 Tagen endet im September
der Alpsommer mit dem traditionellen Viehscheid. Dann werden die Tiere nach einem unfallfreien Sommer
festlich geschmückt wieder durch diese Hohlgasse ins Tal getrieben.

An der Alpe dann bergauf vorbei und bei der nächsten Abzweigung links hinab zum Bach. Der wird
überquert und dann geht es den steilen Forstweg hinauf in Richtung Unterkirchealpe.
Nach einigen Kurven tritt der Weg aus dem Wald heraus und führt geradeaus über Alpwiesen am Berg
entlang.

Bei der Viehtränke beginnt dann der schmale Bergpfad, der größtenteils über den Grashang hinauf zur
Grathöflealpe führt. Ein sehr hübscher, abwechslungsreicher Weg, mal mit Blick auf die Kirche, einem
Felsblock mit großem Gipfelkreuz, dann über Nagelfluhbänder, vorbei an einem Bach, an Baumwurzeln
immer weiter hinauf, bis dann nach einem kleinen Wald die Grathöflealpe oben am steilen Hang auftaucht.
Im Gegensatz zu den meisten Alpen hat sie kaum Platz ums Haus herum, weil sie direkt in den Hang ge-
baut ist. Sie hat auch nur diesen Pfad als Zugang. Die Alpe ist also nur zu Fuß erreichbar.
Von der Alpe aus führt dann ein Weg in 10 Minuten hinauf zum Gipfel des Steinebergs.

Einfach herrlich, wenn man von hinten her kommt und dann zum ersten Mal über die Gratkante schaut und
das Voralpenland weit unter sich liegen sieht. Auf dem Gipfel ist immer viel los, denn in recht kurzer
Zeit kann man von der Mittagbergbahn aus den Gipfel erreichen. Die sehr lange, fast senkrechte Leiter
auf den Gipfel ist bekannt und für viele eine Mutprobe, was den Gipfel sicher noch beliebter macht.

Nach einer Pause gehe ich den selben Weg wieder zurück, hinab bis nach Gunzesried.
Als Alternative könnte man auch die Leiter hinab und dann über die Vordere Krumbachalpe zurück oder als
weitere Möglichkeit auf dem Grat entlang Richtung Stuiben weiterwandern und dann kurz vor dem Stuiben
hinab zur Rauhenbergalpe und weiter zur Wiesach und von dort wieder vor nach Gunzesried.

Insgesamt eine nicht allzu lange Tour in herrlicher Berglandschaft, besonders im Herbst, wenn die
alten Bergahornbäume so herrlich gelb leuchten.