Eintürnen und Eintürnenberg

Eintürnen gehört zu den ältesten Orten in der Gegend. Es war eine Urpfarrei (Leutekirch), die dem hl. Martin geweiht war. Der ungewöhnliche Ortsname weist auf eine vorgermanische Vergangenheit hin.
Noch um 1275 wird der Ort als Hondurnom bezeichnet, 1353 als Ondürnen. Darin steckt das keltische Stammwort -dur, durnon, -durom oder -durnom, das Burg oder Festung bedeutet. Die Ausgrabungen 1968 zeigen, dass die ersten Bauten unter der Kirche in eine vorchristliche Zeit zurückgehen. Zum ersten Mal wird Eintürnen 956 in einer St.Gallener Urkunde erwähnt. 1275 erscheint der Ort als gut dotierte und reiche Pfarrei. 1353 entrichtet der Ort den Zehnt an die Herren von Schellenberg (Kißlegg). Die Pfarrei wird mit 100 Wohnsitzen angegeben. Gegen Ende des 14. Jahrhunderts wurde eine gotische Kirche errichtet. Um 1400 erwarben die Truchsessen von Waldburg in Wolfegg diesen Ort. 1532 wurde hier die erste Poststation in Württemberg von Thurn und Taxis errichtet.
Der Dreißigjährige Krieg und die ihn begleitende Pest brachte viel Leid über den Ort und entvölkerte das Land. Nach dem Krieg wanderten viele Vorarlberger und Schweizer Bauern hier ein. Pfarrer Jakob Thuelli aus dem Großen Walsertal ließ die 1645 ausgebrannte Kirche wieder aufbauen. Seit 1754 fand jährlich am St. Georgstag eine Reiterprozession statt, an der durchschnittlich 500 bis 600 Reiter der weiteren Umgebung teilnahmen. Aber weil "derlei Reitereien nur die Ordnung beid en Bittgängen stören" wurde dieses Volksbrauchtum 1803 verboten.
1972 wurde Eintürnen in die Stadt Bad Wurzach eingemeindet.

Der Ort ist in folgender Tour zu finden:

Rund um Kisslegg










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