Blätter

Blätter flieget in de Neabel, a leichts Windle treibt se aus mei r Sicht
Land mein Baum ganz nackad zruck ond i lueg zu, wie s Johr vergoht
Land mi ohne Farba zruck, s Johr vergoht
Blätter flieget in de Himmel, a leichts Windle treibt se nei ins Blau
Dr Föhn hebt d Reagewolka zruck ond i lueg zu, wie s Johr vergoht
Alls watet auf de eschte Schnee, s Johr vergoht
Was isch am Herbscht, was bringt ar eis ?
Was gwachse isch, muesch ernte, Freid ond Leid

D Sonne scheint, wenn überhaupt, geal vo dr Seite nei ins Land
Loht viele Tobel dunkel zruck ond i lueg zu, wie s Johr vergoht
Loht mei Leabe dunkel zruck, s Johr vergoht
Kuze Däg ond Dämmerung, alls isch vermischt, ma sieht nix gnau
Treibt mi am Obend frieh ins Bett, ond i verschlof, wie s Johr vergoht
I bi so miad, mei Sonne fehlt, s Johr vergoht
Was isch am Herbscht, was bringt ar eis ?
Was gwachse isch, muesch ernte, Freid ond Leid

Blätter flieget duss vorbei, dr Herbschtwind blost m Fenster rei
Bunt ond lustig isch der Tanz ond i lueg zu, wie s Johr vergoht
Es kinnt des letschte Mol scho sei, s Johr vergoht
Blätter flieget auf a Grab, a leichts Windle bloset d Keza aus
Land mi do im Dunkle zruck, i ha gseha, wie s Johr vergoht
Bi verzoge, unbekannt, alls vergoht
Was isch am Herbscht, was bringt ar eis ?
Was gwachse isch, muesch ernte, Freid ond Leid



...ein Lied vom Herbst, von der Ernte des Lebens, vom Abschied. Zugvögel haben es schön, sie fliegen
im Herbst der Sonne entgegen und kehren nach dem Winter zurück. Wieviel Jahre auch vergehen, wenn wir im
Herbst unseres Lebens stehen, werden wir nicht mehr zurückkehren. Im Lebensherbst werden viele Ernten
eingefahren, vieles hat sich verfestigt, lässt sich nicht mehr leicht ändern, viele Fehler der Jugend rächen
sich jetzt. Jedoch ernten wir auch viel, vom dem, was wir früher - oft mühsam - gesät haben. Dies dürfen
wir nicht vergessen. Nutzen wir die Chancen heute und denken wir auch an Morgen, das ist Weise.

















Blätter

Blätter fliegen in den Nebel
Ein leichter Wind treibt sie aus meiner Sicht
Lassen meinen Baum völlig nackt zurück
Und ich schau zu, wie das Jahr vergeht
Lassen mich ohne Farben zurück
Das Jahr vergeht

Blätter fliegen in den Himmel
Ein leichter Wind treibt sie hinein ins Blau
Der Föhn hält die Regenwolken zurück
Und ich schau zu, wie das Jahr vergeht
Alles wartet auf den ersten Schnee
Das Jahr vergeht

Was ist am Herbst, was bringt er uns ?
Was gewachsen ist, muss man ernten
Freud und Leid

Die Sonne scheint, wenn überhaupt
Gelb von der Seite her ins Land
Lässt viele Tobel dunkel zurück
Und ich schau zu, wie das Jahr vergeht
Läßt mein Leben dunkel zurück
Das Jahr vergeht

Kurze Tage und Dämmerung
Alles vermischt, man sieht nichts genau
Treibt mich am Abend früh ins Bett
Und ich verschlafe, wie das Jahr vergeht
Ich bin so müde, die Sonne fehlt
Das Jahr vergeht

Was ist am Herbst, was bringt er uns ?
Was gewachsen ist, muss man ernten
Freud und Leid

Blätter fliegen draussen vorbei
Der Herbstwind bläst zum Fenster herein
Bunt und lustig ist der Tanz
Und ich schau zu, wie das Jahr vergeht
Es könnte das letzte Mal schon sein
Das Jahr vergeht

Blätter fliegen auf ein Grab
Ein leichter Wind bläst die Kerze aus
Läßt mich dort im Dunkel zurück
Ich hab gesehen, wie das Jahr vergeht
Bin verzogen, unbekannt
Alles vergeht

Was ist am Herbst, was bringt er uns ?
Was gewachsen ist, muss man ernten
Freud und Leid