Die Rochus-Kapelle beim Hochgrat/Weißachtal
Im Simatsgund, im oberen Weißachtal, unterhalb des Hochgrates steht die Rochus-Kapelle. Nachdem hier eine Holzkapelle 1803 durch eine Lawine
"pfennigganz" bis zur Weißach mitgerissen wurde, wurde eine kleine Marienkapelle aus Roll- und Bruchsteinen hier errichtet.
Im Jahre 2001 wurde die Kapelle von Grund auf renoviert.
Weitere Infos über die Kapelle:
Auf vielen Berggipfeln ist ein Kreuz aufgestellt, auch manche Alphütte hat ihr eigenes Hüttenkreuz, doch unsere Alpe Simatsgund besitzt als eine der wenigen
eine eigene Kapelle.
Ihre Entstehung und ihre Entstehungsgeschichte ist wohl ein Geheimnis der Vergangenheit. Es dürfte eine fromme Älplerfamilie gewesen sein, die einst eine
Kapelle aus Holz errichtet hat. Denn die mündliche Überlieferung berichtet, daß 1803 eine Lawine die hölzerne Kapelle pfennigganz bis zur Weißach getragen hat.
Die damalige Besitzerfamilie Höß von Höfen erbaute die Kapelle wieder, aber nicht mehr aus Holz, sondern aus Bach- und Bruchsteinen. Es war sicher eine gute
Fügung, daß zur gleichen Zeit das Schloß Staufen verwaiste und teilweise abgebrochen wurde. Daß der prächtige Altar von 1649 aus der Schloßkapelle den Weg in
die Kapelle Simatsgund fand, dürfte ein Verdienst der damals einflussreichen Familie Höß sein. Dafür sind wir heute noch dankbar, denn wer weiss, wo er sonst
gelandet wäre, in einem Münchner Museum oder gar im Feuer ?
Es sind fast 200 Jahre vergangen und die Kapelle war noch öfters von Lawinen bedroht, wie wir aus Überlieferungen erfahren und in jüngerer Zeit selbst erlebt
haben. Doch Gott hielt immer wieder Seine schützende Hand darüber, so dass kein größerer Schaden mehr entstand.
Dass die vielen Jahre doch einige Spuren an der Kapelle hinterlassen haben, ist nicht von der Hand zu weisen. Und so haben wir uns entschlossen, sie einer
gründlichen Renovierung zu unterziehen, die dann auch sehr gründlich ausfiel. Angefangen bei den Grundmauern über den Fußboden, den Innen- und Aussenputz,
Dach und Turm: alles musste erneuert werden. Der Altar wurde gereinigt und restauriert, die Fenster ergänzt, das Sicherheitsgitter eingepasst werden. Selbst
die Glocke musste gereinigt werden, bevor sies wieder auf den Turm gehängt wurde. Die Glocke wurde von Rochus Höß aus Höfen 1883 gestiftet, gegossen von der
Firma Theodor Wolfart in Kempten.
Die Kapelle in folgender Tour zu finden: