Schüttentobel
Informationen zum Schüttentobel, einem er beiden Ausgangspunkte für den Besuch des Eistobels:
Das Schüttentobel ist ein Weiler, der zur Gemeinde Grünenbach im Westallgäu gehört. Er liegt zwischen Ebratshofen und Sibratshofen im Tal.
Im Schüttentobel mündet die Jugetach in die Obere Argen. Der Weiler ist von steilen, bewaldeten Hängen umgeben.
Der Ortsname Schüttentobel stammt aus der Zeit der Eisenverarbeitung, von dem Wort Erzschütte.
Geschichte:
Um 1525 wird die Burg Hohenegg zerstört. Die Steine der Burg wurden später zur Errichtung des Hüttenwerks verwendet. Um 1725 wird auf Betreiben des Ortsvorstehers von Ebratshofen,
Joseph Wiedemann im Schüttentobel ein Hammerwerk mit Holzschleiferei, Holzkohlenbrennei und Großschmiede errichtet. Der Holzreichtum und die vorhandene Wasserkraft begünstigen die
Ansiedlung. Die Schüttenmühle besteht zu dieser Zeit bereits.
Um 1800 endet die Eisenverarbeitung.
1840 kaufen Wilhlem Wocher und August Kieser im Schüttentobel ein Stück Feld, um dort eine Wirkfabrik zu errichten. Die Fabrik besteht aus einem Maschinenhaus, in dem auch Wohnräume
für die Arbeiter untergebracht sind. Im Maschinenhaus sind sowohl das Mühlrad als auch eine Dampfmaschine und später ein Dieselmotor untergebracht. Dampfmaschine und Motor stellen den
Betrieb der Fabrik bei Niedrigwasser sicher.
Firma Löfflund aus Stuttgart beginnt mit der Produktion von Milchzucker und Molke im Jahr 1885 im Schüttentobel. 1893 Konkurs und Aufgabe der Produktion. Die Gebäude werden zwischenzeitlich
weiter genutzt, im dort Schindeln herzustellen. 1924 wird von Arnold Brunner eine Wollreißerei eingerichtet, wobei 1931 das Fabrikgebäude niederbrennt, aber wieder aufgebaut wird.
Die Firma Leicher aus München verlagert 1943 die Produktion ins Schüttentobel. Hergestellt werden Munitionskisten und technisches Gerät für die Wehrmacht. Die Produktion von Munitionskisten
endet 1945 und die vorhandenen Maschinen werden auf Möbel umgestellt. 1950 wird die Fabrik wegen mangelnder Sanierung endgültig geschlossen.
1968 stürzt der Dachstuhl des Gebäudes ein und das Landratsamt ordnet die Sprengung und Einebnung des Fabrikgebäudes an.
Vom Fabrikgebäude selbst ist heute nur noch ein kleiner Rest der Westfassade erhalten. Das Maschinenhaus wurde in ein Wohnhaus umgebaut. Die Reste des Mühlkanals sind westlich des Gebäudes noch
gut zu erkennen.
Die Schüttenmühle:
1749 wird die Schüttenmühle gebaut. Das Datum der Erbauung ist auf der Wanduhr an der Südseite der Mühle festgehalten. Die Mühle war für ihre gute Wasserkraft bekannt, so dass dort auch in
trockenen Sommern stets gearbeitet werden konnte. Der erste bekannte Besitzer der Schüttenmühle war Josef Anton Wiedemann, der Amtmann und Richter in der nahegelegenen Herrschaft Hohenegg war.
Der zurückgehende Getreideanbau und ein durch Hochwasser zerstörtes Wehr führten 1897 zum Konkurs der Schüttenmühle unter dem letzten Schüttenmüller Eugen Kolb.Der Grundbesitz der Mühle von 76
Tagwerk ging an den Baron Nositz. Das Mühlengebäude selbst erwarb Ludwig Poschenrieder. Das Gebäude wurde zeitweise als Malzzuckerfabrik, anschliessend zur Milchpulverproduktion und zuletzt als
Wohnhaus genutzt. 2007 steht die Schüttenmühle leer und verfällt.
Quelle:wikipedia
Der Ort ist in folgender Tour zu finden: