Die Vögelesmühle



Die Vögelesmühle wurde um 1374 als stift-kemptische Burgmühle zu Wagegg erbaut und gehört somit zu einem der ältesten Gebäude im Allgäu.
Sie liegt mitten im Oberallgäu,an der Leubas, direkt an der Stadtgrenze zu Kempten und gehört zur Gemeinde Haldenwang.

Der Ortsname rührt von einer Familie Vögelin, die diese Einöde benannte und Mühle ist erst ein späterer Zusatz.
Die Mühle heisst seit ihrer ersten Nennung 1374 "zem Vogellis". Heinrich von Ysenburg der Ältere verkauft 1443 an den angesehenen Bürger Martin Engelschalk von Augsburg die Mühle zum Vogilins um 8000 fl Gulden und dieser als Herr von Wagegk (Wagegg) leiht sie wiederum 1454 auf zehn Jahre, von denen aber schon drei vorüber sind, an Jos Brenberg gegen 13 fl Rheinisch (gemeint ist der Geldwert).
Ritter Karl von Laubenberg, 1572 Herr zu Wagegg, leiht seinem Leibeigenen Hans Brüer auf sein Lebtag die Vogelinsmühle.
Merkwürdigerweise schwankt die Pfarreizugehörigkeit zwischen Lauben und St. Mang 1593. Im letzteren Falle wird sie dem Ort Bockarten zugerechnet.

Aus der Geschichte der Mühle:

Den 11. Marti Anno 1631
Item Hansen Priors, genannt Vogelinsmiller, Supplication contra Hansen Holzhayen uffm Bogenriedt (bei Betzigau), welchen er mit Straichen übel tranciert und hierber sich mit ihm uff 100 fl verglichen, daran er bereits 65 fl erlegt, mit underthäniger Bitt, ihm Priorn von dem Überrest in Gnaden ledig zu erkennen. Sodann sein, Hans Holzhayen Gegenklag und Bitten, dass er, der Vegelinsmiller den Vergleich zu halten und die 100 fl völlig zu bezahlen schuldig sein solle. Ordinari Hofrat (regelmässige Sitzung des Hofgerichts), gehalten Freytag den 17. Febr. 1645.
Hans Prier, Vogelinsmiller, Haldenwanger Pfarr, ist stark verwiesen worden, dass er in der Luibas ziemblich Fisch fange, selbige aber in der Stadt verkauft, so ihm keineswegs gebühre.

Soll sich dessen mäßigen und bei großer Straf, was er fange, hierhero liefern.

Den 18. Octobris 1652
Umgekommen ist durch den neugemachten Wer (Wehr) vor dem hauß liegende grindel (Wasserloch am Überlauf im Bach) bei der Mühle des sieben Jahre alte Mäddchen Maria Brier, Kind der Eheleute Johann Brier und Christina Holzmyllerin aus der Vögelis-myhlen, Pfarrei Haldenwang und wurde darauf nach christlichem Brauch auf dem Friedhof zu Haldenwang begraben.

Den 8. Febr. Anno 1656
Hans Prior, Miller zum Vögelins, Haldenwanger Pfarr, soll jährlich aus seiner Mihlin 31 fl und aus seinem anderen Guetlin Grasgeld 58 Kreuzer, 4 Viertel Kernen, 1 1/2 Malter Haber (400l) geben. Weilen er viel Baukosten dies Jahr an seiner Mihlin anwenden musste und damit er seinen Sohn unwiederbringlichen Schaden von dem Studirn mit nehmben därfe, ist ihme Nachlaß genehmigt.

Den 26. Augusti Anno 1662
Magister Balthasar Priors aus der Vögelinsmihlin, Haldenwanger Pfarr, ist daco gratis (heute unentgeltlich) gnädig entlassen und ist ihme der Freibrief gnädig erteilt. Es seind auch seiner ehelichen Geburt halber dato Zeugen erschienen und vernommen worden Georg Fleschuetz, Hauptmann und Georg Unglerth, beede zu Berwang. Magister Balthasar Brier Haldenwangenis Philosophie und Moral in Salzburg. Die übrigen theologischen Studien wies er in Freiburg nach. Seine Weihe zum Priester empfing er 1663. An seinem letzten Wirkungsort Probstried starb er 1714.

Heute beherbergt die Vögelesmühle eine Karderei.

Die Mühle ist in folgender Tour zu finden:

Zur Burgruine Wagegg














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