Die Silberdistel
Die Silberdistel gehört zur Gattung der Eberwurzen, Korbblütler. Der Name carlina acaulos, magna flore war bereits vor Carl von Linné gebräuchlich. Der Name leitet sich wahrscheinlich vom lateinischen carduus ab. Legenden behaupten, es gäbe einen
Bezug zu Karl dem Großen. Ein Engel soll Karl im Traum die Silberdistel als wahres Heilmittel gegen die Pest gezeigt haben, und sie wurde in dessen Heer verwendet, auch unter dem Namen Karlsblume.
Der volkstümliche Name Silberdistel bezieht sich auf die glänzenden Hüllblätter. Eberwurz beruht auf der ehemaligen Verwendung bei Schweinekrankheiten. Weitere Namen sind Jägerbrot, Wiesenkas, Alpenkas, Barometerdistel, Frauendistel, Wasserwurz,
Karlsdistel, Wetterdistel.
Die mehrjährige, krautige Pflanze ist fast stängellos oder erreicht Wuchshöhen von bis zu 40 Zentimeter. Mit ihrer bis in einen Meter tiefreichende Pfahlwurzel gilt die Silberdistel als Tiefwurzler.
Blütezeit ist von Juli bis September.
Die Silberdistel vermehrt sich entweder durch Samen, die mit dem Wind verbreitet werden oder vorbeistreifende Tiere nehmen Samen mit, die an ihnen haften bleiben. Auch Vögel, die die Körner fressen können zur Ausbreitung beitragen. Schliesslich werden
die Korbböden der Pflanze losgelöst und verbreiten die verbliebenen Früchte mit dem Wind (Steppenroller).
Die Silberdistel ist an vielen Stellen in Deutschland verbreitet, gerade auch im Allgäu. Sie bevorzugt sommerwarme, beweidete Magerwiesen, vor allem auf Kalkgebieten. Sie gedeiht bis in Höhenlagen von 2800 m.
Die Silberdistel als Wetter-Melder: Die abgestorbenen Hüllblätter nehmen bei Erhöhung der Luftfeuchtigkeit an der Blattunterseite mehr Wasser auf als an der Blattoberseite. Durch diese Eigenschaft krümmen sich die Hüllblätter nach oben und schützen die
Blüten vor Regen. Schliessen sich die Hüllblätter, dann ist Regen zu erwarten, bei Sonnenschein öffnen sie sich.
Die Wurzel wird in der Volksheilkunde als Grippemittel und harntreibendes Mittel verwendet.
Von den Alphirten wurden die Blüten früher ähnlich wie Artischocken gegessen, deshalb auch der Name Jägerbrot oder Alpenkas.