Burgstall Alt-Ittelsburg oder Hahnentanz



Burgstelle ist in folgender Tour zu finden:

Von Auf dem Falken nach Probstried

Auf dem Falken im Winter

Der Falkenhöhenzug befindet sich direkt oberhalb von Ittelsburg. Eine recht große
Ebene, die in einen Bergsporn mündet, ist dort anzutreffen.
Gleich, wenn man die schmale, steile Teerstrasse heraufkommt, auf der rechten
Seite, hinten am Abhang, kann man zwei Terassenartige Abstufungen im Feld er-
kennen. Das ist die Vorburg. Wenn man dann bei der Vorburg rechts hinten in
den Wald geht, stößt man auf den Burghügel, der von einem deutlichen Graben
umgeben ist. Auf der Kuppe befindet sich der Gedenkstein, der den Ort als die
von Hans Zwicker, dem Raubritter gehörende Burg auswiest.
Beim Burgstall handelt es sich um einen größtenteils nach Westen hin abgerutschten
Burgkegel, der an seiner Südostflanke von zwei kleineren Hügeln begleitet wird.

Geschichtliche Informationen (endlich und eher ausnahmsweise mal einiges):
Im Bereich des Hauptburgkegels wurde eine unglasierte, hellgraue Gefäßrandscherbe
mit sog. Karniesrandverzierung niederen Profils gefunden. Sie dürfte dem ausgehen-
den 14. Jahrhundert zugeordnet werden.
Der Burgstall wird bereits vor 1152 erwähnt, als ein Rupert von Grönenbach die
Ittelsburg an das Kloster Ottobeuren vergibt.
Im Jahre 1457 wird die Burg von Kemptener Bürgern zerstört und danach vermutlich
nicht mehr aufgebaut.

Informationen aus Wikipedia:
An der Stelle des heutigen Burgstalles befanden sich zwei Burgen. Die erste Burg
war deutlich größer als die nachfolgende, befand sich im Besitz des kaiserlichen
Heerführers Gerold vom Bussen und wurde komplett überbaut.
Bis zum Jahre 1152 wurde die Burg „Ittelsburg“ (später „Altittelsburg“) genannt.
Der Besitz dieser Burg ging später an Diepold Zwicker von Memmingen über.
Dieser wurde im Jahre 1426 Dorfherr von Ittelsburg, das er Konrad Leutkircher
abkaufte. Sein Sohn Hans Zwicker erbaute 1450 an gleicher Stelle die Burg neu,
die seitdem „Zwickerburg“ genannt wird. Zwicker entwickelte sich zum Raubritter
und übte Gewalt gegen Bürger von Kempten aus.
Am 25. und 28. April 1457 steckten rund 200 Bürger aus Kempten die Burg in Brand
und verwüsteten sie. Hans Zwicker wurde gefangen genommen und nach Kempten
verschleppt, wo er an den Folgen seiner Verwundungen starb.
Die Stadt Kempten wurde zu einer Zahlung von 600 Gulden an die Erben von Zwicker
verpflichtet. Die Burg wurde nach der Verwüstung nicht mehr aufgebaut.
1496 ging der Besitz am Burgstall Hahnentanz an die von Pappenheim über.

Und noch weitere, ähnliche Informationen:
Burgstall Ittelsburg, einst die Burg zum Dorf Ittelsburg, der Edlen von Ittelsburg,
die sich auch nach Grönenbach benannten. Im Welfenkrieg zerstört und verbrannt.
Der hohe Burgkegel mit tiefem Ringgraben ist noch gut erhalten, ebenso die Wälle.
Nach Süden sind der Burg 2 weitere Wälle vorgelagert. unter dem Rasen der Zwischen-
räume findet man eine Rieselschicht und mittelalterliche Topfscherben.
Die ganze Anlage zeigt einen älteren und einen jüngeren Burgentyp, d. soll heißen,
daß hier nach der Zerstörung der ersten Burg später eine zweite Befestigung angelegt
wurde. Das wird auch durch Urkunden bestätigt. Bis 1130 saßen hier die Herren von
Ittelsburg oder Bussen (so hieß früher der Berg u. die abgegangene Höhensiedlung).
Weil nach dem Welfenkreige in die zerstörten Burgställe kein Schloß mehr gebaut
werden durfte, entstand das neue Schloß Ittelsburg an anderer Stelle
(siehe Reichenfels). Erst im Jahre 1450 baute Diepold Zwicker, damals Dorfherr
von Ittelsburg mit seinem Sohn Hans Zwicker ein Schloß in das Burgstall
"Altittelsburg". Weil Hans Zwicker aber ein Raubritter war wurde dieses Schloß
7 Jahre später zerstört. Damals nannte man den Zwicker den "Herrn v. Hahnentanz.
Neben der Burg lag nämlich der Volksbelustigungsplatz für die Ittelsburger
Hahnentanzspiele (s.Memminger Heimatbuch: Der Herr vom Hahnentanz).
Bauhof zum ehemaligen Schloß Ittelsburg war Haus 245, der Bussenwirt, jetzt in
das Tal gebaut. Die Ittelsburger Mühle, einst eine Doppelmühle (für 2 Herren!)
stand ebenfalls im Tale und ist jetzt Bauernhof Nr. 235 (Wassermann).
(Aus Karl Schnieringer, Burgställe im Landkreis Memmingen, 1949)

Und aus der Allgäuer Chronik von Weitnauer ist zu entnehmen:
Der Memminger Patrizier Hans Zwicker, Herr von Ittelsburg, dessen Vater im Jahre
1426 auf der Heidelburg die Feste Neu-Ittelsburg erbaut hatte, gerät in Rechts-
streitigkeiten mit einigen Bürgern der Stadt Kempten.
Nach dem damals allgemein verbreiteten Faustrecht sucht Hans Zwicker sein ver-
meintliches Recht dadurch durchzusetzen, daß er Warenzüge von Kempter Firmen
überfällt und ausraubt. Die Kempter, nicht gesonnen, dies hinzunehmen, ziehen mit
200 Mann vor Neu-Ittelsburg. Zwickers Angebot, sich auf Gnade und Ungnade zu ergeben,
wird abgelehnt und die Burg in Brand geschossen. Als Zwicker einen Ausfall aus der
brennenden Burg wagt, wird er von den Belagerern schwer verwundet und als Gefangener
nach Kempten gebracht. Dort erliegt er drei Tage später im Gefängnis seinen Verletzungen.
Die westfälische Feme greift den Fall auf. Auch mit der Stadt Memmingen gerät die Stadt
Kempten wegen ihres Vorgehens in Rechtsstreitigkeiten.
Vier Jahre später, 1461 werden diese aber schließlich dadurch beigelegt,
daß die Bürger der Stadt Kempten der Zwicker´schen Verwandtschaft für die Zerstörung
von Neu-Ittelsburg eine Geldentschädigung von 600 Gulden zahlen muß.


Die ersten Wallanlagen











Hier waren bereits seit der Bronzezeit Anlagen vorhanden









Der heutige Bauernhof

Auf dem Burghügel







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