Burgstall Linsen

Der Burgstall liegt auf einem kleinen, steilen, teilweise abgegangenen Burghügel mit Blick über
den Niedersonthofener See im Osten und das Illertal nach Süden.
Der kleine Linsener Bach fällt direkt an der Westseite angrenzend etwa 14 Meter in die Tiefe.

Auf dem Hügel befinden sich heute eine Gedenktafel und geringe Reste von Grundmauern.
Der Hügel ist zur Hälfte von einem breiten und tiefen Graben umgeben. Durch die Breite des Grabens bedingt
steht der Hügel völlig isoliert und sturmfrei da.

Auf dem Burghügel deuten zahlreiche Ausbruchsgruben frühere gemauerte Gebäude an. Ein alter Katasterplan
zeigt zahlreiche Grundmauer-Reste an.
Nahe der Burg befindet sich die zugehörige Kirche (heute eine Kapelle).
Zur Burg gehörte ausweislich einer Gedenktafel außerdem auch Wipszell, heute Zellen,
mit eigener Pfarrkirche an der Nordseite des Niedersonthofener Sees.

Geschichtliche Infos:
Die Burg Linsen gehörte zur Grafschaft Königsegg-Rothenfels in Grenzlage zum Gebiet des Fürststift Kempten.
Als erste Erwähnung findet sich 1319 ein Konrad von Rothenstein, genannt der Obere (aus einer Nebenlinie
von Grönenbach).

Aus dem Jahr 1362 existiert ein Siegel des Ritters Heinrich von Linsen (zwei Streitkolben).
1363 vertauscht ein Lutz von Rothenstein zu Linsen seinen Bauhof an Walther von Laubenberg.
1381 kaufte Walther von Laubenberg von der Clara von Langenegg der Wittwe des Benzen

die Burg und den Bauhof zum Linsen und die Tafern zu Niedersonthofen.
Auf etwa diese Zeit wird das nahegelegene Kirchlein datiert.
Im Jahre 1439 stiften Rudolf und Heinrich von Montfort ein Benefizium nach Linsen.
Später gelangt die Herrschaft an die von Rothenfels.

Die Burgstelle ist in folgender Tour zu finden:

Von Buchenberg über Rieggis nach Werdenstein