Burgstall Neu-Ittelsburg oder Reichenfels



Burgstelle ist in folgender Tour zu finden:

Von Auf dem Falken nach Probstried

Wenn man von Niedergsäng auf dem Feldweg Richtung Schrattenbach radelt,
dann kommt bald rechts am Wald der große Sendemast. Dorthin führt ein
Weg.
Am Sendemasten dann rechts am Waldrand hinab bis der Wald einen kleinen
Bogen nach rechts macht, dort findet man den Burgstall.
Ein tiefer, steiler Graben trennt den Hügel vom Waldrand. Der Burgplatz
hat eine Abmessung von ca. 15 x 22 m. Auf der Westseite fällt das Gelände
natürlich steil ab, die restlichen Seiten sind künstlich befestigt.

Geschichtliche Infos:
Gefunden wurden am Burgstall mehrere unglasierte Becherkacheln, die wahr-
scheinlich aus dem 13. Jahrhundert stammen.
Die Burg wird mit den Herren von Ittelsburg in Verbindung gebracht (1152-
1370).
1410 verkauften ein Hug und Gerwig von Rothenstein Teile der Herrschaft
Ittelsburg an einen Konrad Leutkircher von Memmingen.
Dieser verkauft 1426 u. a. 2 Höfe und eine Sölde sowie Güter zu Richfels,
Gsäng, Winters und Darast an einen Diepold Zwicker.
Zu dieser Zeit dürfte der Burgstall bereits verlassen gewesen sein.

Weitere Infos:
"Man geht von Ittelsburg die alte Poststraße entlang nach Süden. Ein alter
Burg- und Reitweg führt etwa 100m hoch in den Burgstall Reichenfels, in
älterer Zeit "Richfels" genannt. Breite, tiefe Gräben und starke Wälle ziehen
sich im Halbkreis um den Kegel. Die Westseite ist durch eine fast senkrechte
Steilwand geschützt.
Herrlicher Aussichtspunkt. Hier bauten die Edlen von Ittelsburg nach dem
Welfenkriege ihr neues Schloss auf den Nagelfluhfelsen. Auf trapezförmiger
Fläche standen die Gebäude. Graben in den Nagelfluh geschnitten.
Plannummer 2216-2219a"in der Reichenfelsche". Merkwürdige Flurnamen um die Burg:
Das Tränkenholz 2204, die lange Zeil (Garten) 2242, am Fahnenacker 2245, der
Goldacker 2236. Die späteren Besitzer, die Herren von Rotenstein nannten um 1410
das Schloß "der Falk". Um diese Zeit war das Schloss Falk oder Neuittelsburg
baufällig.
Um 1484 beginnen Verhandlungen ein neues Schloss Falk auf die Spitze des Berges
zu bauen (siehe Schloss Falken). Bauhof zur Burg war einer der zwei abgebrannten
Höfe zu Winters, jetzt Wald. Die Mühle wie zuvor in Ittelsburg. Adel: 1102-1145
Rupertv. Crunbac=Grönenbach (zu Altittelsburg) bis 1268 Adelheid u. Anna v. Ittels-
burg - bis 1322 Bertold u. Benz. Ritter von Ittelsburg und seine Söhne Konrad und
Bertold.
Um 1370 soll das Ittelsburger Geschlecht erloschen sein.
1401-1406 Franz der Wauler, 1408 Kloster Ottenbeuren, 1410 Haug v. Rotenstein und
sein Neffe Gerwig (sie nennen die Burg "der Falk"),Konrad v. Rotenstein, 1487 nur
noch im Besitz des baufälligen Schlosses, 1484 Verhandlungen über Schlossneubau,
1496 Neubau auf die Spitze des Berges. Auch das neue Schloss behielt den Namen
"Falkenberg". Burgsteininschrift: Burgstall Reichenfels oder Neuittelsburg auf dem
Richfels. 1152-1370 Sitz der Edlen von Ittelsburg, dann der Ritter von Rotenstein
bis 1492. Um 1500 verfallen."
Aus Karl Schnieringer, Burgställe im Landkreis Memmingen, 1949



Ein ordentlicher Graben

















Dort hinten im Wald liegt der Burgstall

Nochmal: rechts vom Sendemasten nach der Schneise im Wald

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