Burgstall Thurn
Die Burgstelle Thurn liegt bei Oberstaufen, zwischen Vorderreute und Hahnschenkel.
Die genauere Lagebeschreibung ist in meiner Tour Westallgäu 9 zu finden.
Der ungefähr rechteckige Burgplatz liegt auf einem Geländesporn, der teilweise durch
ein tief eingeschnittenes Tobel begrenzt wird. Die Fläche des Platzes ist ungefähr
27 x 15 m. Der Gedenkstein steht auf einem ca. 2,5 m hohen Hügelrest. An dieser
Stelle befand sich wohl ein Turm.
An der Südwestseite des Schutthügels tritt die äussere Schale dieses einstigen Baues
auf einer Länge von 3 m zu Tage. Sie besteht aus mehreren, noch einlagig hoch
erhaltenen großen Rollsteinblöcken, die nebeneinander gereiht noch im Verband liegen.
Ein terrassenartige Abstufung im Südwesten, in ca. 22 m Entfernung vom Schutthügel
könnte die Aussenseite eines einst den Platz absperrenden Halsgrabens darstellen.
Hier noch Auszüge aus einem Artikel über die Burg in der Allgäuer Zeitung vom 05.09.14:
Ist man bei der Burg angelangt, zeugt nur noch ein Gedenkstein von der einstigen
Wehranlage. Er steht auf einem kleinen Hügel, auf dem wohl der Turm stand, der der Burg
ihren Namen gab.
Mauern gibt es keine mehr, nur einzelne Steine deuten darauf hin, dass hier eine Burg
stand. Dennoch erhält der Besucher einen recht guten Einblick, wie die Burg ausgesehen
haben könnte. Rund um den kleinen Hügel liegt ein ebenes Plateu. Es ist gut vorstellbar,
dass diese Fläche ebenfalls zur Burg gehörte und mit einer Mauer geschützt war. Demnach
hätte der Turm den einzigen praktikablen Zugang zur Burg aus südlicher Richtung geschützt.
Denn an allen anderen Seiten des Plateaus geht es steil hangabwärts.
Teilweise wird die Erhebung auch von einem Bach abgegrenzt. Wer vom Plateau aus hangwärts
blickt, erkennt, dass es für einen Angreifer fast unmöglich gewesen wäre, von dort aus die
Burg zu stürmen.
Ein Sachverhalt, auf den Toni Nessler im ersten Band seines Werkes "Burgen im Allgäu" hin-
gewiesen hat, wird an der Burg Thurn erkennbar. Burgen, schreibt Nessler, wurden so angelegt,
dass ein Angreifer nach Möglichkeit den Verteidigern die rechte Körperhälfte zuwenden musste.
Diese war ungeschützt, da der Schild üblicherweise mit der Linken getragen wurde.
Auch der einstigen Burg Thurn konnte man sich entweder von Süden nähern und dabei frontal
auf den Bergfried zuhalten, oder man kam aus östlicher Richtung. Wollte man sich dann aber
wohl dem beim Turm liegenden Burgtor nähern, entblößte man die rechte Seite. Eine Annäherung
aus anderen Himmelsrichtungen dürfte jedoch an Bach und Steilhang scheitern.
So bietet die Burg Thurn, auch wenn nichts von ihr erhalten und wenig über sie bekannt ist,
dem Burgenforscher doch interessante Einblicke. Denn ihre Umgebung lässt auch heute noch gut
erahnen, wie sie einst aussah. Soweit die AZ.
Geschichtliches ist über die Burg Thurn nichts bekannt. Sie wurde erstmals 1285 erwähnt und war
wohl in Besitz der Herren von Weiler.
Neben der Burg befindet sich ein ehem. Bauernhof, der sicherlich zur Burg gehörte, es war der
sog. Bauhof der Burg.
Die Burgstelle ist sehr schön gelegen, sehr abseits von Strassen, ruhig und mit guter Aussicht
nach Süden.
Für eine Burg, von der man eigentlich nichts weiss, waren dies doch jetzt einige Zeilen.....
Die Burgstelle ist in folgender Tour zu finden:
Zwischen Ellhofen und Oberstaufen |
Hinter der Hügelkuppe unten liegt die Burg
Links neben dem Haus ist die Burgstelle am Waldrand
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