Schloss Syrgenstein

Schloss Syrgenstein ist die einzig noch erhaltene Schlossburg im Landkreis Lindau. Die Lage als Burg ist seit dem Jahr 1265 bekannt. Im Juni des Jahres 1491 findet die Grundsteinlegung vom Schloss Syrgenstein durch Veit "Sürg" statt. In den Bauernkriegen wurde es beschädigt und sein Sohn soll den Bau, nach der Jahreszahl im Bibliotheksraum des Schlosses, im Jahr 1539 vollendet haben.
Das Schloss ist jetzt bis 1824 ununterbrochen im Besitz derer von Syrgenstein. Von sich reden machten sie als Feldherren und Erbmarschälle, als kaiserliche Küchenmeister und Weihbischöfe. 1647 wurden die Syrgensteiner in den Adelsstand erhoben. Der letzte Besitzer aus diesem Geschlecht ist Marquard von Syrgenstein. Nach seinem Tod iste seine Charlotte Weinbach, geb. Syrgenstein gezwungen, den Stammsitz Syrgenstein zu veräußern.

Der königliche Salzfaktor Josef Schmid von Simmerberg erwirbt es 1824 zusammen mit Rudolf Lingg von Hergensweiler für 13620 Gulden. Nach Auszahlung seines Kompagnons ist Josef Schmid bis zu seinem Tod 1840 alleiniger Besitzer. 1841 finden Verkaufsverhandlungen von Josefa Schmid, Witwe des kgl. Salzfaktors, mit der Gemeinde Heimenkirch statt, die das Schloss gerne abgerissen hätte, um das Material für den Neubau der Kirche zu verwenden. Die Kosten für die Abbrucharbeiten und den Transport der Steine machten dieses Vorhaben glücklicherweise zunichte.

1844 verkaufte Josefa Schmid den Besitz an Andreas Sperer aus Ravensburg, von dem es Agust von Clement 1848 erwirbt. Am 9. September 1853 wird das Schloss zwangsversteigert. Neue Besitzerin ist die Hauptgläubigerin, Margarete Sinz. Bereits ein Jahr später ersteht Baron Philipp von Künsberg aus Regensburg das Schloss für 17000 Gulden. 1858 verkauft er es an einen Irer (oder Engländer) mit Namen Mr. James Whittle (Whitle). Da damals das Hauspersonal aus Irland kam und anglikanische Kirchenangehörige nicht auf katholischen Friedhöfen bestattet werden durften, entstand der "Englische Friedhof" im Steinholz auf halbem Weg nach Edelitz, in der Nähe des Schlosses.
Sophie Eugenie, Gräfin von Waldburg-Zeil-Wurzach kauft Mr. Whittle das Anwesen 1882 ab. Da sie keine Kinder hat, geht das Schloss am 28. April 1913 durch Kauf an ihren Neffen Georg, Graf von Waldburg- Zeil-Hohenems und nach dessen Tod 1955 an seinen Sohn Dr. Josef Graf von Waldburg-Zeil-Hohenems.

Schloss Syrgenstein gehört kommunal zu Heimenkirch, postal zu Argenbühl und klerikal zu Maria Thann.
Für die Öffentlichkeit ist das an Kunstschätzen reiche Schloss unzugänglich. Neben vielen Gemälden und kostbaren Möbeln aus dem 16. und 17. Jahrhundert gibt es noch eine kunsthistorisch wertvolle Bibliothek (1539) mit hervorragender Holztäfelung, eine gotische Kapelle (St. Vitus) und das künstlerisch bedeutenste Stuck (Schwäbische Muttergottes 1350) des Landkreises Lindau.
Auszug mit Genehmigung vom Autor, Hr. Ralf Hartmann

Das Scholss Syrgenstein ist in folgender Tour zu finden:

Isny-Weiler-Lindenberg






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