Das ehemalige Schwimmbad im Ellhofer Tobel




Mitten im Ellhofer Tobel, bei der Brücke unten, kann man dicht mit Moos bewachsene
Mauerreste finden. Eine Infotafel verrät, dass sich hier früher ein Schwimmbad
befand, das bei der Bevölkerung sehr beliebt war.
Es ist doch immer wieder überraschend, was einem bei den Streifzügen durchs
Westallgäu so alles begegnet.

Hier die Infos von der Tafel:
Das Schwimmbad im Tobel
Hier entstand teils durch Schenkung, teils durch Kauf von den Grundbesitzern
Leising- Ellhofen, Berkmann - Berbruggen und Sohler - Rutshofen im Jahre 1934
ein Schwimmbad.
Der erworbene Raum betrug etwa 2,5 Tagwerk.

Das Schwimmbad hatte ein Länge von 70 m, die größte Tiefe betrug 2,80 m.
Das Badehaus war 22 m lang und 3,3 m breit.
Ein Anstellungsvertrag für Martin Leising als Bademeister wurde 1934 ausgestellt.

In der Mitte des Badehauses befand sich eine Liegehalle, zwei Massen- und zehn
Einzelkabinen. Davon eine Wechselkabine sowie ein Verkaufsraum. Auch ein Kahn
stand den Badenden und sonstigen Wasserfreunden zur Verfügung.

Beim Hochwasser im Jahre 1944 wurde die gesamte Anlage zerstört.

Noch viele Jahre konnte die Jugend in der ausgeschwemmten Anlage dem eingeschränkten
Badevergnügen nachgehen.
"Verein Feunde der Ellhofer Heimatstube".

Wie mir eine Ellhoferin erzählte (die selber dort noch beim Baden war), war eine
Wiederaufbau des Bades technisch viel zu aufwendig.
Sehr schade, dass es das Bad nicht mehr gibt.


Infos zum Sandstein im Ellhofer Tobel:
Bereits im 14. Jahrhundert waren die ersten gewerblichen Steinbrecher im Ellhofer Tobel
tätig.
Im 15. Jahrhundert wird der Sandsteinabbau in Ellhofen in zwei Ulmer Urkunden erwähnt,
denn für den Bau des Münsters wurden Sandsteinquader aus Ellhofen verwendet.
Der Sandsteinabbau fand auch im Bereich des Schwimmbads statt.

Während des Baus der Eisenbahnlinie von Augsburg nach Lindau (1846 bis 1853) war die
Nachfrage nach Ellhofer Sandstein groß. Er wurde für die Steinquader der Tobelbrücke
und beim Ausbau des Augsburger Bahnhofs verwendet.

Xaver Baldauf war neben drei weiteren Steinbrechern aus Röthenbach, Heimhofen und Rutzhofen
der größte Pächter des seit der Vereinödung (1786) zur Pfarrpfründe gehörenden großen Stein-
bruchs.
Er beschäftigte bisweilen bis zu 40 Arbeiter und erhielt Aufträge aus dem Badischen und aus
Tirol, insbesondere aus Innsbruck.

Die unteren, härteren Sandsteinbänke wurden schon in früheren Zeiten häufig als Mühl- und
Schleifsteine und für den Einbau von Haustreppen oder als Bodenbeläge im Inneren von Gebäuden
verarbeitet. Die oberen Steinschichtungen waren als Ofensteine begehrt, da sie länger die Wärme
speicherten.
Noch im Jahre 1884/1864 waren bei den sieben Ellhofer Steinbruchsbesitzern 25 Mitarbeiter beschäftigt.
Durch die Einführung von Zement kam dieses Gewerbe und somit der weiter Abbau von Sandstein
im Ellhofer Tobel gegen Ende des 19. Jahrhunderts zum Erliegen.
Diese Informationen wurden von den "Freunden der Ellhofer Heimatstube" erstellt.
Erhältlich online auf der Homepage des Markts Weiler im Allgäu.
Es sind auch hierzu Fotos dabei. Kann ich sehr empfehlen. Das Schwimmbad ist in folgender Tour zu finden:

Zwischen Ellhofen und Oberstaufen













So sah es früher aus, war sicher ein schönes Bad



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