Kaisermahd
Kaisermahd ist ein Ort mit ein paar Bauernhöfen am Rande des Kempter Waldes, in der Nähe von Betzigau. Von hier oben hat man eine herrliche Aussicht ins Allgäu und die Wiesen dort sind weitläufig und viele auch eben.
Folgende Informationen, bzw. Sagen gibt es um den Ort:
Einöde Kaisermahd bei Betzigau
Wenn man von Betzigau die Straße nach Görisried geht, kommt man zum Weiler Götzen und dann alsbald nahe der Stelle, wo der große Kempter Wald anhebt, zu der Einöde Kaisermahd.Das ist ein wunderlicher Name, dem folgendes Vorkommnis zu Grunde liegen soll:
Vor hundert Jahren (Text von 1895) und noch viel mehr Jahren sein ein hoher Herr, einige möchten gern sagen, es sei ein Kaiser gewesen, in unsere Gegend gekommen und habe mit großem Gefolge im Kempter Wald, wo damals grausam viel Wild vorhanden war,
eine Jagd gehalten. Nach Beendigung derselben, es war im Heubat (Heuernte), habe sich die ganze Gesellschaft am Waldrande gelagert, um beim fröhlichen Jägermahl zu rasten. In der Nähe waren eben Landleute mit Mähen beschäftigt, was einige Herren veranlasste,
dies scherzweise auch einmal zu probieren. Es gelang aber schlecht zum großen Ergötzen der Jagdgesellschaft. Da trat der Allerführnehmste unter derselben - man ist beglaubt, es sein der Kaiser Max gewesen - heran, nahm die Sense zur Hand und legte mit kraftvollen
Hieben, als hätte er es von Jugend an gelernt, eine reglerechte schwere Mahd zum Staunen aller Anwesenden auf das Feld, und deswegen heiße seitedem jene Waldstelle "Kaisermahd".
Hier noch eine Sage aus der Gegend:
Num mähe ond rum reache
Auf einem Hof nahe Betzigau hatten es ein Bauer und sein Knecht zu einer wahren Meisterschaft im "Übermähen" gebracht. Der Knecht langte mit zügigem Sensenhieb über die Grenzmark in des Nachbars Wiese, der Bauer zog mit seinem schnellen Rechen das gestohlene Gras auf den eigenen Grund. Als der Knecht zum Sterben kam, das glaubte der Bauer, wäre eine günstige Gelegenheit gekommen, dass jener die gemeinsam begangenen Sünden bekennen und dafür eine Lossprechung erwirken sollte, die auch dem Bauern gleich mit
zugute käme. Deshalb ermahnte er seinen Helfer, doch beim Bekenntnis seiner Sünden auch des Übermähens zu gedenken. Der Sterbende aber machte ganz listige Äuglein und sagte: "Woisch Baur, num mähe isch koi Sünd, aber rum reache!"
Kaisermahd ist in folgender Tour zu finden: