Das Adelsgeschlecht von Freyberg
Freyberg ist der Name eines alten, wahrscheinlich edelfreien, schwäbischen Adelsgeschlechts, das zuerst im Südwesten Deutschlands in Erscheinung trat. Als Stammsitz wird ein Burgstall
im Weiler Freyberg in der ehemaligen Herrschaft Hürbel im Landkreis Biberach in Oberschwaben angesehen.
Heute ist es ein mit Bäumen bewachsener Hügel. Zweige der Familie bestehen bis heute.
Angeblich stammt das Geschlecht von Freyberg aus Rom. Ein Curius sei wegen seines christlichen Glaubens von dort nach Graubünden geflüchtet - offensichtlich eine Übernahme aus Thomas Lirers
Chronik - und habe hier die Burg Librimons (Freiberg) erbaut. Von dort sei dann die Familie in der Mitte des 11. Jahrhunderts nach Schwaben verdrängt worden. Diese Erzählung übernimmt auch 1884
Max von Freyberg in seiner Genealogischen Geschichte der Freiherrn von Freyberg, er überlässt aber das Urteil über die Glaubwürigkeit dem Leser.
Für seine Arbeit beruft sich Max von Freyberg auf die familiengeschichtlichen Forschungen seines Vaters, des Staatsbeamten und Historikers Max Procop von Freyberg-Eisenberg zu Jetzendorf (1789-1851).
Dieser hat besonders für den Zeitraum von 1600 oft auf ältere Familienchroniken zurückgegriffen, nach eigenen Angaben vor allem auf die "Deductio vnd grüdliche Beschreibung daß von den Römern
entsprossenen und herkhommen vhralten rittermässigen Thurnier Adel deren von Freyberg..." Als Verfasser dieses Werkes wird dort ein Helfried von Freyberg (+1632) der Löwenfelser Linie angeführt.
Solche Quellen wie auch andere genealogische Druckschriften der damaligen Zeiet geben für die wissenschaftliche Arbeit oft wertvolle familiengeschichtliche Hinweise, doch ist für den Zeitraum vor
1600 Vorsicht geboten.
Nach einer Chronik hätte ein Thamann von Freyberg ein Schloss Freyberg 2 Meilen von Chur besessen. Dieser Thamann, der im 10. und 11. Jahrhundert gelebt haben muss, wäre in einer Fehde mit den von
Sax auf Hohen-Sax umgekommen und seine Witwe, Anna von Brandis, hätte sich mit ihren zwei Söhnen nach Schwaben begeben, und in der Gegend das Rottumthal genannt, sich niedergelassen.
Manche Familienmitglieder brachten es in der Zeit bis 1800 zu angesehenen Ämtern.
>> unter den Domherren von Augsburg, Eichstätt, Ellwangen und Kempten befinden sich Freyberger
>> Christoph von Freyberg war 1555 bei der Vereinbarung des Augsburger Religionsfriedens Domdechant in Augsburg
>> Hans Adam von Freyberg war 1593 Haus-Comthur des Deutschen Ordens auf Burg Horneck
>> Ludwig (Lutz) von Freyberg (1468-1545) aus der Angelberger Linie war Inhaber der Herrschaft Öpfingen und Pfandherr der Herrschaften Ehingen, Schelkingen und Berg von 1507-1530.
Er war mit der reichen Erbtochter Sibylla Gossembrot, einziges Kind des Georg Gossembrot verheiratet. 1530 gab er diese Pfandherrschaft ab, um im selben Jahr für seinen Sohn Georg Ludwig
von Freyberg d. Ä. (1507-1562) die reichsunmittelbare Herrschaft Justingen zu erwerben. Georg Ludwig war ein eifriger Anhänger des Reformators Kaspar Schwenckfeld. Dessen Sohn Michael Ludwig
von Freyberg zu Justingen ehelichte Felicitas Landschad von Steinach (Neckarsteinach), welche wie er protestantischen Glaubens war. Beide Eheleute errichteten 1568-1569 Schloss Justingen neu.
Als Inhaber der reichsunmittelbaren Herrschaft Justingen nahm er am Reichstag zu Augsburg 1582 teil.
>> Helena von Freyberg (1491-1545), Vertreterin der österreichisch-süddeutschen Täuferbewegung
Freyberg-Eisenberg zu Hohenfreyberg
Eine Generation nach Friedrich von Freyberg-Eisenberg (1340-1403), dem Stammvater der Freyberger auf der Burg Eisenberg, bildete sich der Seitenaslt Freyberg-Eisenberg zu Hohenfreyberg, der
eine Generation später wieder endete.
Friedrich von Freyberg-Eisenberg hatte mit seiner Frau Anna von Hohenegg drei Söhne. Vermutlich der älteste dieser Söhne hieß wie der Vater Friedrich. Er gelangte spätestens 1401, wahrscheinlich
aus einer Erbschaft von seiner Mutter her, in den Besitz der Herrschaft Lechsberg in der heutigen Gemeinde Fuchstal. 1403 wird er Friedrich der Junge von Freyberg, jetzt gesessen zu Lechberg, genannt.
Vor 1418 hat Friedrich von Freyberg die Sophia von Freundsberg/Frundsberg geehelicht. Sie brachte ihm eine Heimsteuer in Höhe von 1500 ungarischen Gulden mit in die Ehe. Um diese Zeit hat sich
Frriedrich auch seinen väterlichen Erbteil herausgeben lassen, der vor allem aus etwa 50 Bauerngütern rund um die Burg Eisenberg bestand. Damit gründete er eine neue Standesherrschaft, für die
er von 1418 bis 1432 auf dem benachbarten Hügel die Burg Hohenfreyberg errichten liess. 1423 nannte er sich Friedrich von Freyberg özu der Hohenfreyberg.
Als folgenschwerer Fehler erwies sich seine Bürgschaft über 1000 Gulden für Ursula von Starkenberg, einer geborenen Truchsessin von Waldburg. Als Herzog Friedrich IV. von Österreich den
Starkenberger vertrieb und auch die Güter der Ursula von Waldburg einzog, forderte diese von den Bürgen Ersatz für ihren Verlust. 1429 bekam sie vor dem Hofgericht zu Rottweil Recht. Der Streit
fand erst 1447 ein Ende, als Herzog Sigmund von Österreich die Forderungen der Truchsessin befriedigte.
Der Bau einer eigenen Burg und auch der langwierige Prozess um die Bürgschaft werden den Friedrich finanziell schwer belastet haben. Viele urkundliche Nachrichten berichten jedenfalls über
Verkäufe durch Friedrich, darunter 1444 die Übereignung seines Anteiles an der Herrschaft Lechsberg an den Bruder Peter von Freyberg-Eisenberg.
Friedrich von Freyberg-Eisenberg zu Hohenfreyberg starb bald nach 1452. Er hatte neuen Kinder, darunter die Söhne Friedrich, Heinrich und Georg.
Sein Sohn Friedrich machte laut Familienchronik große Reisen "auch in die Haidschaft" und blieb offenbar unvermählt auf der väterlichen Burg, wo er Besitzanteile hatte. Er hat 1462 und 1464
mit Erzherzog Sigmund von Österreich-Tirol zwei Dienstverträge (Reverse) abgeschlossen. Darin verpflichtete sich Friedrich, dem Herzog auf zwei Jahre mit vier "wohlgerüsteten Gesellen" dienen
zu wollen. Ausserdem versprach er im Notfall, dem Herzog seine Burg zu öffnen, doch dürfen die Rechte seiner Brüder am Burgfrieden nicht angetastet werden. Der Herzog ließ´sich diese
Verpflichtungserklärungen jährlich 200 fl kosten. Friedrich von Freyberg-Eisenberg zu Hohenfreyberg wird nach 1476 nicht mehr erwähnt, angeblich starb er in Palästina.
Sein Bruder Heinrich ist in der Familienchronik nicht aufgeführt. Urkundlich taucht er aber mehrfach in Kaufbeurer Urkunden auf. Er heiratete Klara Honold, die Witwe des Augsburger Patriziers
Sebastian Ilsung. Wie sein Bruder Friedrich erklärte 1466 auch Heinrich, dem österreichischen Herzog selbander auf zwei Jahre dienen zu wollen. 1480 war er nicht mehr am Leben. In diesem Jahr
übereignete seine Witwe Klara den Kaufbeurer Franziskanerinnen ihre Grabstätte mit Grabstein.
Nur der dritte Bruder Georg wurde älter. Er lebte wohl dauerhaft auf der Burg Hohenfreyberg. Nachdem er seinerseits 1463 einen Dienstvertrag mit Herzog Ludwig IX. von Bayern-Landshut abgeschlossen
hatte, ergab sich das Problem, wem nun die Burg offen gehalten werden musste, falls es zwischen Herzog Sigmund von Österreich und dem Bayern zum Krieg käme. Dass zwischen den Brüdern von Freyburg
"Zwietracht gewesen sint", wird jedenfalls in einem Vertragsbrief von 1465 berichtet. Nach dem Tod seiner beiden Brüder ist Georg zweifellos alleiniger Inhaber der Herrschaft Hohenfreyberg gewesen.
1481 schloss er nun ebenfalls einen Dienstrevers mit Herzog Sigmund ab. Zu diesem Zeitpunkt hatte er aber Burg und Herrschaft bereits an den Österreicher verkauft, denn in dem Vertrag ist keine
Öffnungsklausel mehr enthalten. Für 1482 ist auch bezeugt, dass die Untertanen ihrem neuen Herren, Erzherzog Sigmund von Österreich-Tirol, den Huldigungseid geleistet haben.
Georg von Freyberg hat noch 1508 für die Kaplanei in Lengenwang 200 fl gestiftet. Danach wird er nicht mehr erwähnt. Er hat keinen männlichen Nachkommen hinterlassen, so dass die Seitenlinie
Freyberg-Eisenberg zu Hohenfreyberg mit ihm wieder erlosch.
Quelle: Wikipedia
Geschichte von Hürbel berührt die Geschichte der Freybergs:
Im Jahr 2013 sind es 930 Jahre, dass Hürbel erstmals urkundlich erwähnt wurde. Am 04. Januar 1083 übergab der Reichenauer Vogt Hezelo in Heratskirch dem Grafen von Manegold von
Altshausen den Ort Königseggwald. Mit der Schenkung sollte ein Benediktinerkloster gegründet werden. Zeugen dieser Handlung waren zahlreiche oberschwäbische Adelige, unter ihnen
ein Pilgrim von Hürbel (Pilegrinus de Hurwilin).
So wurde die Benediktinerabtei St. Georgen im Schwarzwald gegründet.
Immer wieder tauchen die Namen der Herren von Hürbel bei Verträgen und Urkunden auf. Sie müssen einen großen Einfluss gehabt haben. Eine Urkunde vom 25. Juli 1237 bestätigt dann,
das der Edle Ulrich von Freyberg (Vriberc) einige Teile von Hürwilin vererbt bekommen hatte.
Die Pilgrime von Hürbel starben aus, ab sofort übernahmen die Herren von Freyberg die Herrschaft.
Die Herren von Freyberg waren mit den Herren von Hürbel stammverwandt. Sie kamen wahrscheinlich aus Graubünden. Im Jahr 1521 erbauten sie das Schloss zu Hürbel, das von dieser Zeit
an zu ihrem Wohnsitz wurde. 1726 wurde das Schloss erweitert. Im Jahr 1816 kam die Herrschaft als Erbe an die Grafen Reuttner von Weyl, welche sie 1840 an den Württembergischen Staat
veräusserten.
Quelle: Homepage der Gemeinde Hürbel
Die Freybergs haben Bezug zu folgenden Touren oder Themen:
Haslach-Kirchberg-Steinhausen
Bei Biberach
Schloss Sommershausen
Wanderung zu Eisenberg-Hohenfreyberg