Rund um Michelwinnaden
Ausgangspunkt: Oberessendorf
Charakter: Radtour, ca. 47 km
Tourenverlauf:
Von Oberessendorf auf dem netten Teersträsschen durch den moorigen Wald zum Wilden Ried, einem Weiler mit 3 Häusern, von denen nur eins dauerhaft bewohnt ist. Das Wilde Ried liegt mitten in
einem waldigen Moorgebiet. Hier wohnt man noch einsam und abgeschieden, fast wie im Märchen. An dem bewohnten Haus geradeaus vorbei auf dem Forstweg bis zur nächsten Teerstrasse und von hier
dann links weiter zur Hauptstrasse und auf dieser dann rechts noch ein kurzes Stück zum nächsten Ort: Michelwinnaden. Ein sehr schöner, interessanter Ort mit Burgweiher, ehem. Schloss und mit
der Riß-Quelle und einer alten Burgstelle in der näheren Umgebung. Hier mache ich eine schöne Runde, immer dem Wegweiser zur Riß-Quelle folgend. Vorher dann im Wald noch rechts einen Abstecher
zur Burgstelle der alten Burg von Michelwinnaden. Dann über die Rißquelle wieder zurück zum Ort. Eine Pause am schönen Burgweiher mit Blick auf das ehem. Schloss, bzw. Burg ist empfehlenswert.
Danach gehts weiter ein Stück auf der Hauptstrasse nach Lippertsweiler und hier rechts hinauf zum Allgaierhof und weiter nach Hagnaufurt. Die Kapelle dort ist mir aufgefallen durch ihre schöne,
eigenartige Form. Der ganze Ort ist irgendwie wie ein "Stiller Winkel", muss man gesehen haben. Dann weiter über Hernetsweiler nach Olzreute, einem schönen, typisch schwäbischen Ort. Hier ist
der Badesee sehr nett zum Besuchen und dann gehts weiter, rechts vom See entlang hinauf, Richtung Lauhaus. Hier noch ein Stückchen weiter, dem Wegweiser zum Franzosengrab über Wiesen und Acker
folgend. Vom Grab aus hat man eine nette Sicht nach Steinhausen mit seiner auffallend schönen Kirche. Dann wieder zurück Richtung Olzreute und wo dort der Wald beginnt, jetzt links hinauf zum
Aussichtspunkt über Olzreute. Von hier aus kann man bis in die Berge sehen, und Oberschwaben liegt einem zu Füßen. Dem Weg im Wald weiter folgen, in einer Senke beginnt dann auf der anderen
Seite ein weiterer bewaldeter Hügel, der Buchbühl, auf dessen langgezogener Kuppe früher eine Höhenburg stand. Weiteres ist mir von der Burg bisher nicht bekannt. Am unteren Ende des Buchbühl dann
auf den Wegen durch den Wald nach Ingoldingen. Ich bin hier etwas kreuz- und quer gefahren, an einem interessanten, alten Grenzstein zufällig noch vorbeigekommen und dann irgendwo bei einer
Kiesgrube vor Ingoldingen wieder herausgekommen und so dann in den schönen Ort geradelt. Hier im Ort noch ein Abstecher zu einer weiteren, recht unbekannten Burgstselle. Dazu müssen wir links
hoch Richtung Grodt fahren. Bevor die Strasse dann im Wald bergauf geht, fahren wir links den Feldweg am Waldrand entlang und hier nach ein paar hundert Metern rechts oben ist ein Hügel mit
klar erkennbarem Graben im Wald zu finden. Es führt ein Trampelpfad hinauf, beschildert ist allerdings hier nichts. Dann wieder zurück nach Ingoldingen, durch den Ort Richtung Unteressendorf.
Kurz nach Ortsende dann links einen Schlenker noch zum schönen Lindenweiher und am Weiher dann entlang nach Unteressendorf. Von hier nach Wintersettenstadt, hier bei der Kirche steil hinauf
zur ehemaligen Schenkenburg und hinter dem Burghügel links herum weiter. Nach einem weitern Hügel in einem Wald hier zur Stelle, wo früher die Burg Buchberg auf dem Burgberg. Auch von ihr ist
nichts mehr erhalten und auch nichts beschildert.
Dann wieder den Hügel hinab und beim großen Wegkreuz dann rechts dem Feldweg folgend bis nach Oberessendorf zurück.
Eine Tour, die mir gut in Erinnerung bleibt, da hier viel Suchen der alten, unbeschilderten Burghügel dabei war und jedesmal ein kleines Erfolgserlebnis sich einstellte, wenn ich wieder eine
Burgstelle gefunden habe. Landschaftlich schön, abwechslungsreich, mit Weihern, Moor, Wäldern, ländlichen Dörfern, richtig klasse. Hier in der Gegend bin ich sehr gern unterwegs.
Infos zu Michelwinnaden:
Michel bedeutet groß / Winnaden bedeutet wenden
Ortsgründung im Laufe des 9. Jahrhunderts durch die Wenden, ehemals im Herzogtum Schwaben gelegen, im 11. Jahrhundert durch die Herren von Hirschegg dem Kloster Petershausen gestiftet. Anfang des
gehört das Dorf den Freiherrn von Königsegg.
1385 erwirbt die Familie Wielin den Ort und nennt sich Wielin von Winnaden (auf die Familie Wielin führt Michelwinnaden das heutige Wappen zurück).
1425 wurde Michelwinnaden an den Deutschen Orden in
Altshausen verkauft.
1448 erwirbt das Haus Waldburg Michelwinnaden.
1479 Verkauf an das Kloster Schussenried
1803 wurde durch die Säkularisation das Kloster Schussenried aufgelöst. Neuer Besitzer war das gräfliche Haus Sternberg-Manderscheidt-Dyck.
1835 verkauft an den Staat Württemberg
Die Furtteilorte:
Als Furtteilorte bezeichnet man die Winterstetter Teilorte Gensenweiler, Hagnaufurt, Hervetsweiler und Wattenweiler. Die Bezeichnung kommt daher, dass sie jenseits der bei Hochwasser genutzten
Rißfurte liegen. Ihre Namen deuten auf eine Entstehung während der alemannischen Ausbauzeit hin. Sicher ist, dass sie seit dem Mittelalter zusammengehören.
Im 9. und 10. Jahrhundert wurden die Quellgebiete der Riss und der Schussen urbar gemacht. Vermutlich haben die Bauern dort die ersten Höfe angelegt und umgetrieben. Ins Licht der Geschichte traten
die Ortschaften erst im 12. und 13. Jahrhundert. Von da an tauchten die Namen immer häufiger in den Besitzurkunden und Grundbüchern des Prämonstratenserklosters Schussenried auf. Meist waren es
Adelige der Umgebung, die den Chorherren Bauernhöfe und Grundstücke übereigneten.
Bei Oberessendorf
Im wilden Ried, ein besonderer, stiller Ort
In MichelwinnadenInfos zum Ort
Hier wohnt ein Mächler
Das Schloss und der Burgweiher von MichelwinnadenInfos zur Burg
Die alte Burg, draussen im WaldInfos zur Burg
An der Riß-Quelle
Unterwegs im Frühling
Hagenaufurt, eine schöne Kapelle
Am Olzreuter See, ein Badesee, netter Ort
Blick nach Steinhausen mit der schönen Kirche
Am Franzosengrab
Der Buchbühl: hier oben stand einst eine Burg
Ein alter Grenzstein am Waldrand
IngoldingenInfos zum Dorf
Schönes altes Haus in Ingoldingen
Burghügel der Burg Schefoldseck bei IngoldingenInfos zur Burg
Hinten, links im Wald war der Burghügel
Am Lindenweiher
Bei der Lindenmühle am Lindenweiher
Auf dem Weg nach Unteressendorf
In Winterstettenstadt
Hier müsste die alte Burg von Winterstettenstadt einst gewesen sein
Auf dem Rückweg nach Oberessendorf