Befestigung auf dem Buchkapf bei Aichstetten




(Quelle: Berthold Büchele, Stätten der Herrschaft und Macht, Thorbecke Ostfildern 2013, S. 9-10 - ein hervorragendes Buch; vielen Dank dafür!)
Westlich von Aichstetten erheben sich Blutsberg und Buchkapf als rund 1,7 km langer,
mit einem Sattel verbundener Bergrücken zwischen 60 m und 100 m über die breite Talaue
der Aitrach. Durch den Tobelbach von den anschliessenden Höhenzügen getrennt, weist der
Blutsberg Spuren eines mittelalterlichen Burgstalls auf, während die Spitze des weit
nach NO in das Aitrachtal herausführenden Buchkapfes durch eine wohl vormittelalterliche
Befestigungsanlage, Schanze genannt, gesichert ist.
Die nahezu ebene Hochfläche des Buchkapfs zeigt recht steil abfallende Hänge, besonders
die östliche Spitze wie auch der Südhang sind zudem durch neuzeitlichen Kiesabbau und
Abrutschungen versteilt.
Die spitz zulaufende Ecke des Buchkapfs ist durch eine gut erhaltene, winkelförmige Be-
festigung gesichert, deren Spitze nach Westen weist. Die Seitenlängen betragen 65 m, bzw.
75 m und an der dritten Seite 95 m.
Die Innenfläche ist eben. Die Seite gegen den Bergrücken zeigt einen Graben mit innen
liegendem Wall, auf der Nordseite befindet sich ein kleinerer Wall mit Graben.


Geschichtliches:
Die Schanze auf dem Buchkapf gilt als vorgeschichtliche, vielleicht frühkeltische Be-
festigung. So meinte schon Pfarrer Johann Baptist Fürst im Jahre 1835, das Alter dieser
Rudera sei früher denn in das Mittelalter zu setzen. Zusammen mit der mittelalterlichen
Burgstelle auf dem benachbarten Blutsberg rechnete Peter Goessler den Buchkapf 1910 zu
den keltischen (hallstattzeitlichen) Höhenrefugien und sah einen Zusammenhang mit der
verkehrsgeographischen Bedeutung des Aitrachtals in vorgeschichtlicher Zeit.
Otto Merkt notierte zwar den Buchkapf unter den Burgstellen des Allgäus, datierte die Be-
festigung allerdings in die späte Hallstadtzeit.
Bislang liegen weder archäologische Untersuchungen noch schriftliche Quellen vor, die
einen Hinweis auf Alter und Funktion der Anlage geben könnten. Nicht zuletzt im Vergleich
mit umliegenden Objekten ist eine mittelalterliche Adelsburg jedoch nach momentanem
Kenntnisstand auszuschliessen.

Der Wall und die steil abfallenden Hänge sind beeindruckend und wenn man dort oben steht,
kann man rätseln, wie diese Anlage früher wohl ausgesehen hat. Von wem wurde sie bewohnt,
wenn überhaupt, und welchen Zweck hatte sie ? Diese Fragen werden wohl nie eindeutig
geklärt werden können.
Und genau dies macht den Besuch solcher Burgstellen so interessant, vielleicht auch ein
wenig geheimnisvoll. Die Burg ist in folgender Tour zu finden:

Buchkapf bei Aichstetten

Gehört dazu:
Burgstelle Blutsberg

Gehört dazu:
Die Besenkapelle auf dem Buchkapf



























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